Auf einer Facebook-Seite kann man sich nun schnell informieren, ob Cambridge Analytica jemals Zugriff auf das eigene Nutzerkonto hatte.

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Bis zu 87 Millionen Nutzer sollen von der umfassenden und unerlaubten Datensammlung durch Cambridge Analytica betroffen sein. Einen Teil der Informationen soll das Unternehmen mittels eines psychologischen Modells ausgewertet und zur Beeinflussung des US-Präsidentschafts genutzt haben.

Im Rahmen der Aufarbeitung hat Facebook versprochen, alle Nutzer zu informieren, deren Daten wahrscheinlich bei Cambridge Analytica gelandet sind. Denn vielen ist möglicherweise nicht klar, dass auch ihre Informationen abgefischt wurden. Der Grund dafür ist der Einsatz einer App namens "This is your digital life", die laut damaligen Facebook-Richtlinien auch Zugriff auf die Profile von Freunden hatte, ohne dass diese dem zustimmen mussten oder darüber in Kenntnis gesetzt wurden.

Tool informiert sofort über Betroffenheit

Wer die App selber verwendet hat oder mit jemandem befreundet ist, der sie einst genutzt hatte, soll nun in der nächsten Zeit informiert werden. Dazu will Facebook eine Benachrichtigung im Newsfeed einblenden.

Es gibt allerdings auch einen schnelleren Weg. Das soziale Netzwerk hat eine eigene Seite im Hilfecenter eingerichtet, die direkt ermittelt, ob "This is your digital life" jemals Zugriff auf das eigene Profil hatte.

Belohnungsprogramm

Facebook will außerdem künftig Informanten belohnen, die den Missbrauch von Nutzerdaten durch App-Entwickler melden. Ein entsprechendes Programm kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Belohnt werden sollen diejenigen, die Beweise liefern, wenn eine über Facebook gewählte App Nutzerdaten an Dritte weitergeben sollte, die diese Daten dann verkaufen oder etwa für politische Zwecke nutzen.

Zuckerberg spricht vor US-Kongress

Der Datenskandal hat Facebook in das Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik befördert. Heute, Dienstagabend (MEZ), stellt sich Firmenchef Mark Zuckerberg einer Befragung im US-Kongress. Der STANDARD tickert ab 20 Uhr live. (red, 10.04.2018)