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Foto: Mark Lennihan / AP

Alle sechs Wochen bringt Google eine neue Version seines Browsers herau, was natürlich zu einer gewissen Versionsnummerninflation führt. Und so begibt es sich, dass seit kurzem bereits Chrome 66 erhältlich ist.

Autoplay

Die neue Version von Googles Browser geht gegen eine unter den Nutzern besonders unbeliebte Eigenheit mancher Webseiten vor: Videos, die automatisch abgespielt werden. Autoplay-Videos werden mit Chrome 66 also nun von Haus aus pausiert, erst wenn die Nutzer durch Anklicken bewusstes Interesse signalisieren, beginnt die Wiedergabe des Clips.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel: Zunächst gilt diese Maßnahme nur für Videos, die mit Tonwiedergabe verbunden sind. Stumme Clips können also auch weiterhin automatisch gestartet werden. Zudem lernt Chrome aber auch vom Nutzerverhalten. Signalisieren die Nutzer auf einer Seite immer wieder, dass sie solcherart pausierten Clips betrachten wollen, wird das automatische Playback für diese Webpage wieder freigegeben. Zu diesem Zweck ermittelt Google einen Media Engagement Index, der über die Seite chrome://media-engagement/ direkt im Browser betrachtet werden kann.

Passwörter

Ebenfalls neu ist die Passwort-Export-Funktion: Über diese können die Nutzer, wie der Name schon verrät, all die Login-Daten, die im Chrome so gespeichert werden, als .csv-Datei exportieren. Infolge können sie dann problemlos in einen Passwortmanager der eigenen Wahl übernommen werden. Diese Funktion findet sich in den Einstellungen zur Passwort-Verwaltung.

Zertifikate

Eine im Vorfeld sehr umstrittene Maßnahme wird mit der neuen Version ebenfalls schlagend: Chrome lehnt nun sämtliche Sicherheitszertifkate von Symantec ab, die vor dem 1. Juni 2016 ausgestellt wurden. Mit Chrome 70 sollen dann generell sämtliche Zertifikate des Unternehmens abgelehnt werden. Grund dafür ist, dass Symantec wiederholt gefälschte Zeritifkate ausgestellt hat. Diese Maßnahmen erfolgt entsprechend auch in Abstimmung mit anderen Browserherstellern, so will Firefox ab Mai ebenfalls alte Symantec-Zertifikate ablehnen.

Isolierung

Ebenfalls sicherheitsrelevant ist eine weitere Neuerung: Mit der "Site Isolation" soll das grundlegende Sicherheitsmodell des Browsers deutlich verschärft werden. Einmal aktiviert, laufen nicht nur einzelne Webseiten sondern auch Sub-seiten strikt voneinander getrennt, wodurch diverse Angriffstypen grundlegend ausgehebelt werden. Derzeit versteht sich das Ganze allerdings noch als Testlauf, das Feature wird also vorerst nur bei einer kleinen Zahl von Nutzern aktiviert. Die gesteigerte Sicherheit hat allerdings auch ihren Preis, erhöht sich so der Speicherverbrauch des Browsers doch um 10 bis 20 Prozent.

Neben dem gewohnten Reigen an Neuerungen für Webentwickler bringt Chrome 66 auch wieder zahlreiche sicherheitsrelevante Bugfixes – konkret sind es 62 an der Zahl.

Update

Chrome 66 wird seit Kurzem als automatisches Update an sämtliche Nutzer unter Windows, Linux und macOS ausgeliefert. Die neue Android-Version wird hingegen etwas langsamer verteilt, hier kann es schon einige Tage brauchen, bis alle Nutzer das Update erhalten. Auch ein Update für Apples iOS wurde veröffentlicht. (apo, 18.4.2018)