IT-Kenntnisse sind unabdingbar, doch Bewerbern aus Drittstaaten wird das Studium nun schwergemacht.

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Angehende Studierende, die weder aus Österreich noch aus einem anderen EU-Land kommen, sollen künftig über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Das soll die Fremdenrechtsnovelle verlangen. Künftig sollen angehende Studierende bereits über das A2-Sprachniveau verfügen, um an Vorbereitungslehrgängen teilzunehmen. Innenminister Herbert Kickl begründet das folgendermaßen: "Damit soll verhindert werden, dass Personen ohne Studieninteresse durch die Zulassung zu einem Studium einen Aufenthaltstitel 'Studierender' in Österreich erhalten und nach Erhalt der Zulassung untertauchen."

Massive Kritik

Der Fachverband für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (Ubit) hat nun massive Kritik an den Plänen geäußert. "Anstatt neuer Barrieren brauchen wir gerade in IT-Fächern zusätzliche Anreize zum Studieren", sagt Ubit-Obmann Alfred Harl. Sprachkenntnisse auf hohem Niveau seien "in der Informatik kein Thema, denn in der IT wird längst Englisch gesprochen". Mit einer "Abschottung der Universitäten" würde Kickl dem "Wirtschaftsstandort massiv schaden", sagt Harl.

"Vielfalt unverzichtbar"

Auch IT-Berufsgruppensprecher Martin Zandonella betont, dass "heimische Unternehmen stark von Studierenden aus anderen Ländern profitieren". In der IT-Branche seien "internationale Vernetzung und sprachliche Vielfalt unverzichtbar". Nationalistische Politik spießt sich oftmals mit den Vorlieben der IT-Branche. So leidet das Silicon Valley selbst unter der Einschränkung von Visa für Fachkräfte, die von der US-Regierung beschlossen worden ist. (red, 19.4.2018)