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Weder iPhone X noch Homepod können als Erfolg bezeichnet werden.

Foto: Reuters/Stapleton

2018 ist bislang kein besonders gutes Jahr für Apple. Die Verkaufszahlen der zwei wichtigsten neuen Geräte bleiben unter den Erwartungen, vor allem der smarte Lautsprecher Homepod entwickelt sich zum Flop. Aber auch das iPhone X verkauft sich weitaus schlechter als erhofft, was nun die Apple-Aktie auf Talfahrt schickte. Der Konzern hat zwar eine sehr solide Ausgangsbasis, mit Blick auf die nähere Zukunft dürften sich aber Sorgenfalten bei CEO Tim Cook bilden.

Fehlende Features

Mit dem Homepod wollte Apple groß in das Geschäft der smarten Lautsprecher einsteigen. Doch schon der Start war holprig. So musste der Erscheinungstermin auf Frühjahr 2018 verlegt werden, wodurch das lukrative Weihnachtsgeschäft verpasst wurde. Kritiker lobten dann zwar die Soundqualität des Geräts, allerdings fehlten wichtige Features. So unterstützt Apples digitale Assistentin Siri nur Apple Music, aber nicht Spotify, den beliebtesten Musikstreaming-Service.

Happiger Preis

Dazu kommt der happige Preis von 349 Dollar. Amazons Echo-Modelle sind da weitaus günstiger zu haben, verfügen gleichzeitig aber über mehr Features. Nun musste Apple die Produktion seiner Homepods von monatlich 500.000 auf 200.000 mehr als halbieren. Insgesamt wird Apple heuer wohl zwei bis 2,5 Millionen Homepods absetzen, erwartet hatte der Konzern eine zweistellige Millionenzahl.

iPhone X "tot"

Beim iPhone X ist die Situation weniger dramatisch. Doch auch hier gilt, dass Erwartungen nicht erfüllt werden können. Im Vergleich zu iPhone-Verkäufen aus dem Jahr 2013 ist ein Einbruch von zehn Prozent zu erwarten, Analysten erklärten das Gerät sogar für "tot". Auch hier wird vor allem der hohe Preis als Problem angesehen. Nutzer sind mit alten Geräten zu zufrieden, um mehr als tausend Euro für ein neues Smartphone auf den Tisch zu legen.

Was heißt das für Apple?

Gefährlich ist die aktuelle Situation noch nicht. Der Konzern kann dank der hohen Profite bei verkauften Geräten weiterhin auf akzeptable Zahlen verweisen. Doch Apple-Chef Tim Cook muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, um ein weiteres Wachstum zu garantieren. Die Gerätekategorie der smarten Lautsprecher hat Apple verschlafen, dasselbe gilt für das Smart Home, wo Google etwa mit Nest-Produkten vorlegt.

Preissenkung

Ein erster Schritt wäre die Reduktion der Produktpreise. Für Mai wird etwa eine Neuauflage des iPhone SE2 erwartet, die nur 349 Dollar kosten soll. Apple könnte gleichzeitig auch eine Preissenkung beim iPhone X und dem Homepod verkünden. Langfristig darf Apple wohl nicht mehr rein auf die Kraft seiner Marke vertrauen. Wenn andere Unternehmen eine neue Gerätesparte erobern, hat es Apple offenbar schwieriger als zuvor, hier aufzuholen. Mit einem auf über drei Milliarden Dollar gesteigerten Budget für Neuentwicklungen hat das Apple jedoch schon erkannt. (red, 24.4.2018)