Trat aus Anlass des 500-Jahr-Jubiläums von Klagenfurt als Festredner auf und sorgte für Aufregung bei FPÖ-Anhängern: Josef Winkler.

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Der Kärntner Autor Josef Winkler trat aus Anlass des 500-Jahr-Jubiläums von Klagenfurt als Festredner auf. Seine Wut entzündete sich an einem Versäumnis der Stadtväter. Klagenfurt besitzt bis heute keine eigene Stadtbibliothek. Hingegen hat die Lindwurm-Metropole (100.000 Einwohner) ein Stadion mit 33.000 Plätzen. Das sei so, sagte Winkler, wie wenn "die Zwei-Millionen-Stadt Wien ein Stadion mit 700.000 Sitzplätzen oder zehn Stadien mit jeweils 70.000 Sitzplätzen gebaut hätte". Um das Klagenfurter Stadion profitabel zu füllen, müsste man laut Winkler "den halben Annabichler Friedhof ausgraben, dann könnten in den Schlachtenbummlerrängen die Skelette auf ihre eigenen Totenköpfe trommeln".

Erst in diesem Zusammenhang wird ein anderer Winkler-Sager verständlich, der die FPÖler bis zur Weißglut reizt. Er, Winkler, sei dafür, die Urne des verstorbenen Jörg Haider in eine bewachte Gefängniszelle zu verlegen. Nur so sei man davor gefeit, dass der Tote als Phönix aus der Asche steigt und "wieder sein Unwesen treibt". Ist Winklers Totenbeschwörung eine Entgleisung?

Nein, es sollen ja auch die Annabichler Skelette aufstehen, um sich auf die Schädel zu klopfen. Haiders "Auferstehung" ist eine Analogie. Wer wissen will, wer der Vogel Phönix war, muss jetzt nur noch in die Stadtbibliothek laufen. (Ronald Pohl, 25.4.2018)