Es geschah auf ganz klassischem Weg: Über eine Zeitungsanzeige wurde Josefine M. auf die Möglichkeit aufmerksam, sich als Gesundheitspartnerin beim Wiener Hilfswerk ehrenamtlich zu engagieren. Das war im Herbst 2017. Ein Informationsabend und vier Ausbildungseinheiten später startete die gebürtige Steirerin in ihren ersten Einsatz. "Als Gesundheitspartnerin mache ich gemeinsam mit einer älteren Person Bewegungsübungen. Durch die Bewegung und den Muskelaufbau fühlt sie sich im Alltag viel selbstsicherer", gibt die 70-Jährige einen Einblick in ihre ehrenamtliche Tätigkeit.

Zweimal pro Woche wird gesportelt

Josefine M. besucht derzeit zweimal pro Woche eine 87-jährige Dame im 9. Wiener Gemeindebezirk. Gemeinsam wird über insgesamt neun Monate hinweg ein Übungsprogramm durchgeführt, das von der Medizinischen Universität Wien entwickelt wurde und das von der Wiener Gesundheitsförderung und dem Fonds Gesundes Österreich im Rahmen des "Gesund fürs Leben"-Projekts gefördert wird. "Wichtig ist, dass man den Menschen Vertrauen schenkt", sagt Josefine M., die sich bereits früher in anderen Funktionen ehrenamtlich engagiert hat. "Und man darf den Menschen nicht irgendwas vorschreiben." Trotz ihres hohen Alters mache die 87-Jährige die Übungen gut mit, sagt Josefine M. Verändert sich der Gesundheitszustand der Dame oder tritt während der Übungen ein Problem auf, steht jederzeit eine telefonische Hotline des Wiener Hilfswerks mit Rat und Tat zur Seite.

Josefine M. ist seit Anfang des Jahres als Gesundheitspartnerin im Einsatz.
Foto: Akademie der Zivilgesellschaft

Zum Abschluss gibt's ein Tratscherl

Sind die Übungen absolviert, gibt’s oft noch ein Tratscherl. "Die meisten Menschen freuen sich, wenn sie jemanden zum Reden haben und ich unterhalte mich gerne mit anderen Menschen. Das passt also perfekt. Und ganz nebenbei erspare ich mir durch die Übungen das Fitnessstudio."

Josefine M. ist 70 Jahre alt und lebt in Wien. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit wendet sie pro Woche drei Stunden auf. (Philipp Schneider, 9.5.2018)