Zürich – Die Schweizer Wettbewerbskommission hat Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss von Tamedia und des Vermarkters Goldbach zu einer marktbeherrschenden Stellung führen oder diese verstärken könnte. Sie will die Goldbach-Übernahme durch Tamedia darum vertieft prüfen.

Die Wettbewerbskommission (Weko) begründet ihr Vorgehen laut einer Mitteilung vom Mittwoch mit der Reichweitenstärke der beiden Unternehmen nach dem Zusammenschluss. Das Zürcher Medienhaus Tamedia erreiche mit über 50 Medien und Digitalplattformen einen großen Teil der Schweizer Bevölkerung in allen Sprachregionen.

Goldbach wiederum sei führend in der Vermarktung von elektronischen Medien. Die beiden Unternehmen planen laut der Weko "360-Grad-Angebote" für Fernsehen, Radio, Print- und Online-Medien sowie die Plakatwerbung.

Der Vollzug der Übernahme verschiebt sich damit auf September oder Oktober 2018, wie Tamedia am Mittwoch schrieb. Tamedia gehe nach wie vor davon aus, dass die Weko der Übernahme zustimmen werde, ließ sich CEO Christoph Tonini im Communique zitieren. Denn Goldbach und Tamedia seien in unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig.

Eine zweite Voraussetzung für das Zustandekommen der Übernahme ist bereits erfüllt: Tamedia sind bereits 96,9 Prozent der Goldbach-Aktien angedient worden. (APA, 9.5.2018)