Washington – Die designierte CIA-Chefin Gina Haspel will ein früheres Folterprogramm des US-Geheimdienstes offenbar nicht wieder aufnehmen.

"Ich kann Ihnen ganz klar und ohne Einschränkungen meine persönliche Entschlossenheit zusichern, dass die CIA unter meiner Führung ein solches Inhaftierungs- und Verhörprogramm nicht wieder aufnehmen wird", heißt es in einem vorbereiteten Manuskript Haspels für ihre Befragung vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats am Mittwoch.

Geheimgefängnis geleitet

Haspel gilt wegen ihrer Rolle bei früheren Folterpraktiken als umstritten. Sie hatte in dem von Ex-Präsident George W. Bush nach den Anschlägen des 11. September 2001 ausgerufenen "Krieg gegen den Terror" laut US-Medienberichten eine wichtige Rolle bei geheimen Inhaftierungen und Verhören von Terrorverdächtigen gespielt.

Sie leitete damals zeitweise ein verstecktes Gefängnis in Thailand. Unter ihrer Leitung soll dort ein mutmaßliches Al-Kaida-Mitglied drei Mal dem "waterboarding", also simulierten Ertrinken, unterzogen worden sein. Später ließ Haspel die Videoaufzeichnungen der Verhöre vernichten – dabei soll sie aber im Auftrag von oben gehandelt haben. (APA, 9.5.2018)