Foto: Jasmin Al-Kattib
Foto: Al-Kattib

Song #1: "Back From Space"

DER STANDARD

Song #2: "Shout It Out"

DER STANDARD

Der Antrieb, die eigene Kunst zum Beruf zu machen, ist vielleicht bei jedem Künstler ein anderer. Für die Steaming Satellites ist es "definitiv Selbsttherapie und Selbstverwirklichung. Man könnte es auch als Grundbedürfnis bezeichnen, wie Essen und Trinken, ohne das wir wahrscheinlich zugrunde gehen würden", so Emanuel Krimplstätter, Gitarrist und Vollzeitmusiker beim international umtriebigen Salzburger Trio.

Dieses Grundbedürfnis will auch beim musikbegeisterten Publikum gestillt werden. Gut für eine Band, wenn das Publikum groß ist. Die Steaming Satellites haben Glück oder einfach lange genug hart daran gearbeitet. Seit ihrem Debüt 2006 waren sie europaweit und auch in den USA auf Tour, veröffentlichten Tonträger, lieferten Songs für Filmsoundtracks (unter anderem für "Das finstere Tal") und spielten viele, viele Konzerte. Ihre ausgedehnte Deutschland-Tour zum aktuellen fünften Album "Back From Space" liegt hinter ihnen, in den nächsten Tagen stehen Konzerte in der Schweiz auf dem Programm, dann kommt Österreich dran.

Konzerte und Tantiemen

Viele Live-Konzerte spielen, das gehört zum Pflichtprogramm einer Band, die wie die Steaming Satellites von ihrer Kunst lebt. Musik wird heute gestreamt, das bietet viele Möglichkeiten, doch Entlohnung gibt es für die Musiker kaum. "Eine riesige Einnahmequelle, die Tonträger- und Onlineverkäufe, fällt mehr oder weniger weg", so Krimplstätter. "Unsere Kunst wird dadurch aber nicht wirklich beeinflusst, sondern eher die Art und Weise, wie man sich als Band finanziert, und das passiert heute eigentlich ausschließlich durch Konzerteinnahmen und Tantiemen."

Die Steaming Satellites brachten Farbe in einen unserer dezent ausgestatteten Sitzungsräume. Von links: Max Borchardt, Emanuel Krimplstätter, Matthäus Weber und ihr Live-Drummer Daniel Pucher alias Danny Rico.
Foto: Jasmin Al-Kattib

Die Konzerte laufen für die Steaming Satellites ziemlich gut. Der Wien-Gig wurde vom Wuk in die Große Halle der Arena verlegt und ist – wie auch Innsbruck – bereits restlos ausverkauft. "Wir sind sicherlich keine Hypeband, und das wollen wir auch nicht sein. Unsere Fans werden stetig mehr, und wir sind wirklich sehr dankbar für diese treue Fanbasis."

Universelle Sprache

Für ihren Besuch in der STANDARD-Redaktion hat die Band zwei Songs mit reduzierter Instrumentierung vorbereitet. "Back From Space", eine Ode an das Gute im Menschen, und "Shout It Out", einen Aufschrei gegen Sensationsjournalismus. Der große Stellenwert von Kunst und Musik für die Gesellschaft ist für die Band unumstritten: "Musik ist eine universelle Sprache, die keine Barrieren kennt und Menschen verbindet. Das sollte sich jeder Politiker vor Augen führen, wenn er darüber nachdenkt, bei Kunst- und Kulturförderungen Kürzungen vorzunehmen." (Text: Jasmin Al-Kattib; Video: Jasmin Al-Kattib, Lukas Friesenbichler, Gerald Zagler, Richard Kromp, Ayham Yossef, 17.5.2018)