Bukarest – Der im dringenden Verdacht der Bestechlichkeit stehende frühere rumänische Finanzminister Sebastian Vladescu sorgt erneut für Schlagzeilen, nachdem er als letzter der in der Swietelsky-Korruptionsaffäre Verdächtigen seine Kaution bezahlt hat – und zwar unter anderem mit Goldbarren.

Die Antikorruptionsbehörde (DNA) hatte Vladescus Kaution auf eine Million Euro festgelegt. Um sie zu bezahlen und auf freiem Fuß bleiben zu können, schleppte der Ex-Minister am Dienstagnachmittag unter anderem drei Kilogramm Gold zur DNA-Hauptsitz. Da Letzteres trotzdem nur einen Bruchteil der Kaution ausmachte, hinterlegte der 60-Jährige weiters Bankgarantien über mehrere Bankeinlagen und Immobilien.

Millionenauftrag

Die rumänischen Korruptionsjäger beschuldigen Vladescu, sich seine Einflussnahme bei der Vergabe eines Sanierungsauftrags der Bahnstrecke Bukarest-Konstanza an ein Konsortium der Bauunternehmen Swietelsky/Wiebe/Takenaka mit einer Million Euro versilbern haben zu lassen.

Der Zuschlag für die Sanierungsarbeiten an der 225 Kilometer langen Bahnstrecke war im Jahr 2006 an das internationale Baukonsortium gegangen, der Auftragswert belief sich auf mehr als 800 Millionen Euro.

Neben Vladescu ermittelt die Antikorruptionsbehörde in der gleichen Causa auch gegen den früheren Staatssekretär Ionut Costea sowie den ehemaligen Parlamentsabgeordneten Cristian Boureanu, die ihre Kautionen über 1,5 Millionen Euro bzw. 200.000 Euro bereit berappt haben. (APA, 30.5.2018)