Eine 35-Jährige wurde am Dienstag in Wien-Wieden auf offener Straße erschossen.

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Wien – Eine 35-Jährige, die am Dienstag in Wien-Wieden auf offener Straße erschossen wurde, ist Opfer ihres Ex-Freundes geworden. Der 38-jährige Serbe soll mehrmals mit einer Pistole auf die Frau geschossen haben, ehe er sich selbst tötete. Die Obduktionen sollten am Mittwoch stattfinden, gab die Polizei bekannt.

Das Motiv wird mit dem Ende der Beziehung und Eifersucht des Mannes in Zusammenhang gebracht. Die Partnerschaft dürfte nach bisherigen Ermittlungen nicht allzu lange bestanden haben und von der Frau beendet worden sein.

Was genau die Tat ausgelöst hat, war am Mittwoch noch unklar. Mehrere Zeugen hatten die Vorfälle am Dienstagvormittag in der Rienößlgasse beobachtet. Allerdings war darunter niemand, dem das Ex-Paar schon vor der Abgabe der Schüsse aufgefallen war. Alle bisher befragten Personen sind erst durch die laut ihren Angaben zwei bis vier Knaller aufgeschreckt worden, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst. "Es hat daher niemand wahrgenommen, ob es vorher zu einem Streit gekommen war."

Frau mit Tod bedroht

Zumindest eine folgenreiche Auseinandersetzung gab es wenige Wochen vor der Tat: Am 9. Mai war der Mann wegen schwerer Nötigung angezeigt worden. Opfer sei die Ex-Partnerin gewesen, die er mündlich mit dem Tod bedroht haben soll, sagte Fürst. Damals wurde auch ein Waffenverbot gegen ihn ausgesprochen. Die Pistole, mit der die Frau erschossen wurde, besaß er illegal.

Zudem wurde der Mann mit einem Betretungsverbot für die Wohnung der Frau belegt, das auch polizeilich überprüft wurde. Allerdings war das Verbot schon wieder ausgelaufen: "Jedes Opfer hat zwei Wochen nach Verhängung eines Betretungsverbots die Möglichkeit, bei Gericht eine einstweilige Verfügung zu beantragen. Das ist in diesem Fall nicht passiert", erläuterte Fürst. Die Frau hinterlässt einen minderjährigen Sohn. (APA, 30.5.2018)