Helmut Marko und Niki Lauda sorgten in Spielberg für Lacher.

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Spielberg – Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda ist überzeugt, dass Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton auch nach dieser Saison für die "Sternenflotte" fahren wird. "Lewis bleibt sicher bei uns, es geht nur noch um Kleinigkeiten", versicherte der 69-Jährige am Dienstag bei einem Pressetermin auf dem Red Bull Ring in Spielberg, wo MotoGP-Weltmeister Marc Marquez erstmals ein Formel-1-Auto pilotierte.

Österreicher sticheln sich gegenseitig

Neben ihm saß Helmut Marko, Motorsport-Konsulent bei Red Bull, auf dem Podium und lauschte aufmerksam den Ausführungen von Lauda, da auch die Zukunft von Daniel Ricciardo noch nicht endgültig geklärt ist.

"Ricciardo will nicht unterschreiben, solange Hamilton nicht unterschrieben hat", verriet Marko und bekam deshalb von Lauda verwundert zu hören: "Ricciardo erpresst dich mit dem Hamilton, der noch nicht unterschrieben hat?"

Doch gleich nach dieser Spitze beruhigte Österreichs dreifacher Formel-1-Weltmeister den 75-jährigen Steirer, dass Mercedes nicht an Red-Bull-Pilot Ricciardo interessiert sei. "Wir haben ihm kein Angebot gemacht, da kann er ewig warten, das kannst du ihm sagen", betonte Lauda.

Marko wies aber sogleich darauf hin, dass es da "noch jemand anderen" bei Mercedes gebe – gemeint war Teamchef Toto Wolff. "Ich bin der Oberste", stellte Lauda jedoch klar, dass er bei der Verpflichtung der Piloten das letzte Wort habe.

Monaco-Sieg gute Werbung für Ricciardo

Damit sollte Marko also auch weiterhin auf die Dienste von Ricciardo zählen können, allerdings ist der Australier auch bei Ferrari ein gefragter Mann. Ricciardo hat in dieser Saison die Rennen in China und zuletzt in Monaco gewonnen.

In der WM liegt der 28-Jährige nach sechs von 21 WM-Läufen mit 72 Punkten hinter dem Briten Hamilton (110) und Ferrari-Star Sebastian Vettel (96) an dritter Stelle.

Motoren- und Fahrerentscheidung bis Spielberg

Und auch in Montreal, wo am Sonntag der nächste Formel-1-Grand-Prix gefahren wird, sollte Ricciardo wieder konkurrenzfähig sein. "Wir bekommen ein Renault-Upgrade für Kanada", hofft Marko, dass Red Bull mit diesem stärkeren Triebwerk erneut um den Sieg mitkämpfen kann. Bereits für den Österreich-Grand-Prix am 1. Juli in Spielberg ist dann noch ein weiteres Motoren-Upgrade geplant.

Beim Heimrennen in der Steiermark wird Red Bull auch abseits der Rennstrecke im Fokus stehen. "Wir haben einen internen Zeitplan, dass wir bis zum österreichischen Grand Prix Entscheidungen in der Motoren- und Fahrerfrage haben wollen", sagte Marko, der sich über den tollen Vorverkauf für Spielberg freut, denn dieser habe "weit über 30 Prozent zugelegt gegenüber dem Vorjahr". Starke Red-Bull-Ergebnisse in Kanada und am 24. Juni beim Frankreich-Grand-Prix in Le Castellet sollen für eine weitere Steigerung sorgen. (APA, 5.6.2018)