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Foto: AP/Sarbach

Wien – Die "Sanierungsscheck"-Aktion zur thermischen Sanierung privater Häuser und von Firmengebäuden wird heuer mit 42,6 Millionen Euro an Fördervolumen fortgesetzt, gab das Umweltministerium bekannt. Der Fördertopf wurde damit im Vergleich zum Vorjahr, als 43,5 Millionen Euro zur Verfügung standen, etwas geringer gefüllt. Ursprünglich hatte der "Sanierungsscheck" sogar ein jährliches Volumen von 100 Millionen Euro, es gab dann sukzessive Kürzungen.

Bonus für Öl-Ausstieg

Gefördert wird heuer insbesondere der Ausstieg aus Ölheizungen mit einem Bonus von 5.000 Euro. Das gilt auch für Hausbesitzer, die bereits saniert haben, nun aber auch das fossile Heizsystem erneuern wollen. Wer neben der Heizungsumstellung auch eine "Einzelbaumaßnahme" durchführt, bekommt bis zu 8.000 Euro Förderung, bei einer umfassenden Sanierung sind es bis zu 11.000 Euro.

Gefördert werden laut Aussendung Holzzentralheizungen, thermische Solaranlagen sowie Nah-/Fernwärmeanschlüsse inklusive Um- und Rückbau der Heizzentrale. Wärmepumpen werden nur bei umfassenden Sanierungen gefördert.

6.000 Euro ohne Heizungstausch

Ohne Heizungstausch sind für Sanierungsprojekte bis zu 6000 Euro an Förderung zu holen. Der Bonus für denkmalgeschützte Gebäude wurde abgeschafft.

Für Betriebe ist neu, dass gebäudeintegrierte Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 5 Kilowattpeak gefördert werden können. Die genauen Förderhöhen sind abhängig von der Qualität der Sanierung, die betreffenden Gebäude müssen älter als 20 Jahre sein.

Anträge ab 18. Juni

Die Umsetzung beginnt mit 18. Juni, ab dann sind Anträge (für Private bei den Bausparkassen) möglich. Die Aktion ist befristet bis 28. Februar 2019.

Umweltministerin Elisabeth Köstinger will mit der Neuaufstellung der Aktion, deren Fortbestand über 2018 hinaus noch nicht gesichert ist, "einen starken Impuls geben, um Schritt für Schritt aus den rund 700.000 Ölheizungsanlagen in Österreich auszusteigen". Für Köstinger ist die "deutliche" Anhebung der Sanierungsrate das große Ziel der Aktion. Diese liegt derzeit bei einem Prozent des Gebäudebestandes pro Jahr und soll "möglichst rasch auf zwei Prozent ansteigen".

Der Gebäudesektor verursacht laut Ministerium derzeit rund zehn Prozent der österreichischen Treibhausgasemissionen und ist für rund 27 Prozent des österreichischen Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich.

Global 2000 fordert "deutlich mehr Budget"

Von der Umweltorganisation Global 2000 und dem österreichischen Umweltdachverband gab es Lob für die Neuaufstellung des Sanierungsschecks. Global 2000 fordert per Aussendung aber "deutlich mehr Budget" für die Aktion, außerdem mehr Anreize für die Verwendung ökologischer Baustoffe.

Der Umweltdachverband mahnt gesetzliche Maßnahmen auch in jenen Bundesländern ein, die Ölheizungen im Neubau noch nicht unterbunden haben. "Alle direkten und indirekten Förderungen für Ölheizungen sind abzuschaffen und durch Anreize für den Umstieg zu ersetzen." (mapu, 6.6.2018)