Selbst hinter dem Lenkrad sitzen: eine schlimme Vorstellung?

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Der Führerschein – oft genug noch in rosa Papierform – ist sicher im Etui verstaut. Dort ist er schon sehr lange, seit vielen Jahren. Unangetastet. Denn die Idee, Auto zu fahren, ist schlicht unvorstellbar.

Bei den einen ist seit der letzen aktiven Autofahrt schon zu viel Zeit vergangen. Damals war man fast noch ein Teenager, heute vielleicht selbst schon Mutter oder Vater eines Teenagers. Andere haben einen Unfall hinter sich und schaffen es nicht mehr, sich hinters Steuer zu setzen. Oder man benötigt den Führerschein einfach nicht, weil die Öffis am Wohnort so gut ausgebaut sind. So vergehen viele Jahre, bis man komplett aus der Übung ist – oder sich zumindest so fühlt. Und es gibt so vieles, das nach einer langen Zeit als Beifahrer eine mentale Hürde darstellt: hektischer Stadtverkehr, die hohe Geschwindigkeit auf der Autobahn, knapp auffahrende Fahrzeuge auf der Überlandstraße oder schlicht die Panik, keinen passenden Parkplatz zu finden.

Noch ein Versuch?

Manche gehen das Problem nach vielen Jahren noch einmal an – nehmen Fahrstunden oder fahren mit Freunden und Familie, um wieder ein Gefühl für Fahrzeug und Verkehrsregeln zu bekommen und sich auf den Straßen wieder sicher zu fühlen. Denn es ist nicht nur praktisch, Gebrauch von seinem Führerschein machen zu können, man erspart sich auch allerlei gut gemeinte, aber letztlich unnötige Kommentare und Tipps aus dem Umfeld. So berichtet auch ein Reddit-User: "Manchmal sagen Leute so etwas wie 'Du fährst nicht Auto? Das ist so merkwürdig!' oder 'Mein Neffe ist 16 und hat gerade den Führerschein gemacht'. Allein der Gedanke, Auto zu fahren, ruft bei mir aber fast eine Panikattacke hervor."

Warum fahren Sie nicht mehr Auto?

Welcher Aspekt des Autofahrens, welche konkreten Situationen machen Ihnen Angst? Wie geht Ihr Umfeld damit um? Können Sie sich vorstellen, sich wieder hinters Steuer zu setzen? Welche Voraussetzungen müssten dafür erfüllt sein? Oder ist es einfach nicht notwendig, Auto zu fahren? (aan, 22.6.2018)