Paris – Aus dem erhofften Doppel-Endspiel bei den French Open mit Beteiligung zweier Österreicher ist nichts geworden. Alexander Peya und sein kroatischer Partner Nikola Mektic unterlagen am Donnerstagabend auf dem Court Suzanne Lenglen den Franzosen Pierre-Huges Herbert und Nicolas Mahut nach 94 Minuten mit 3:6,4:6. Der 37-jährige Wiener hatte sein zweites Major-Endspiel nach den US Open 2013 angestrebt.

Damit kann es nicht mehr zum Doppel-Endspiel zweier Österreicher kommen. Oliver Marach hat am Freitag (nicht vor 12.30 Uhr) an der Seite seines ebenfalls kroatischen Partners Mate Pavic ja ebenfalls die Chance, ins Endspiel einzuziehen. Marach/Pavic treffen auf die Spanier Feliciano und Marc Lopez.

Mektic nahezu ausgeknockt

"Wir haben einfach kein gutes Match gespielt. Wir sind gut in die Partie gestartet, haben Mahut in seinem ersten Aufschlagspiel gebreakt und waren 2:1 vorne. Dann ist diese komische Situation passiert", meinte Peya. Unmittelbar nach dem Break bei 30 beide traf Herbert seinen Partner am Ohr und knockte diesen förmlich out. Mahut klagte danach über Balance-Schwierigkeiten und taumelte auch schwindelig zur medizinischen Behandlung in die Kabine.

Nach über zehn Minuten Spielunterbrechung kamen die von den heimischen Fans mit "Allez les Bleus" angefeuerten Hausherren zwar noch mit 1:3 in Rückstand, übernahmen aber dann zusehends das Kommando. "Die Pause hat uns auf jeden Fall nicht gut getan. Wir haben zwar das Game noch gehalten, aber wir haben nachher überhaupt nicht mehr in unser Spiel gefunden und zu passiv gespielt", meinte der Wiener selbstkritisch.

Faden gerissen

Mektic/Peya, die ohne Satzverlust ins Halbfinale gekommen waren, verloren völlig den Faden. "Wir hatten ganz niedriges Aufschlag-Percentage, das war zu wenig", so Peya. Letztlich war es auch Herbert, der den Finaleinzug der "Bleus" mit einem starken Aufschlaggame bei 6:3,5:4 fixierte.

Der 37-jährige Peya hatte in seinem dritten Paris-Halbfinale bzw. fünften bei einem Major zum zweiten Mal nach dem US-Open-Endspiel 2013 in ein Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere einziehen wollen. "Die Bilanz ist trotzdem positiv. Wir haben eine sehr gute Sandsaison gespielt mit dem Sieg in Madrid und hier dem Semifinale. Heute ist es bitter, dass das Turnier so zu Ende geht", meinte Peya.

Nahe Zukunft

Nun gelte es so rasch wie möglich den Rhythmus auf Rasen zu finden. "Geplant ist Stuttgart nächste Woche, das werden wir heute Abend noch entscheiden, ob wir da auflaufen oder nicht. Dann ist Halle und Wimbledon geplant." Für die Rasensaison ist Peya zuversichtlich. "Niko hat letztes Jahr in Wimbledon Semifinale gespielt, ich habe mich auf Rasen immer sehr wohlgefühlt, deshalb denke ich schon, dass wir da sehr gut zusammenspielen können."

Während für Peya Roland Garros 2018 nun Geschichte ist, bereitete sich der Steirer Oliver Marach bei einer Trainingseinheit direkt neben Dominic Thiem für seinen nächsten Auftritt vor. Begleitet von seiner Frau Jessie und den beiden Töchtern Leah (6) und Amelie (3), die das Geschehen vom Platzrand aus verfolgten, schlug sich der 37-jährige Steirer für das Halbfinale am Freitag (2. Match nach 11.00/nicht vor 12.30 Uhr) ein. Am Ende der Session spielte er ein wenig mit seinen beiden Töchtern.

Peya wollte sich die beiden Semifinali mit Österreichern dann schon zu Hause auf der Couch ansehen. "Da hätte ich Probleme mit der Familie (lacht). Ich bin Tennis-Fan, aber zu Hause mit den Kindern und meiner Frau neben mir fühlt sich das dann ein bisserl besser an." (APA, 7.6.2018)