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Ein neuer Bericht der US-Behörden rückt den Autopiloten in schlechtes Licht

Foto: AP

Das Autopiloten-System eines Tesla soll vor einem tödlichen Unfall in Kalifornien Ende März beschleunigt haben, bevor das Fahrzeug in eine Betonwand krachte. Das geht aus einem Bericht des National Transportation Board hervor. Drei Sekunden vor dem Aufprall erhöhte das Fahrzeug demnach seine Geschwindigkeit von knapp 100 auf 110 km/h. Ausweichmanöver wurde keines durchgeführt. Bei dem Unfall wurde die Batterie beschädigt, sodass der Tesla in Flammen aufging.

Fahrer war aktiv

Die Familie des verstorbenen Tesla-Besitzers will nun juristisch gegen den Autobauer vorgehen. Das Unternehmen hatte mehrfach das Unglücksopfer für den Unfall verantwortlich gemacht. Doch der behördliche Bericht zeigt, dass der Fahrer in den sechzig Sekunden vor dem Aufprall dreimal seine Hände am Lenkrad hatte, also offenbar aktiv war.

"Fehler der Technologie"

Tesla gerät durch den Bericht weiter in Bedrängnis. Zuvor war bekannt geworden, dass vor einem anderen Unfall ebenfalls eine Beschleunigung durch die interne Software erfolgt war.

"Es ist eindeutig ein Fehler der Technologie", sagt der Professor Erick Guerra, der sich mit Stadtplanung und Mobilität beschäftigt, zum "Guardian". Tesla-Chef Elon Musk hatte in den vergangenen Wochen Journalisten attackiert, die kritisch über sein Unternehmen berichtet hatten. Außerdem befand sich der Konzern im Streit mit dem National Transportation Board, da er vorab Informationen aus der Untersuchung öffentlich gemacht hat. (red, 8.6.2018)