Quotenqueen und Kupplerin in Personalunion: Elizabeth T. Spira und ihre "Liebesg'schichten und Heiratssachen" gehen am 16. Juli in die 22. Runde.

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Wien – Elizabeth T. Spira weiß, wie sie ihr Publikum fesselt. Den Sinn für Dramaturgie hat die 75-Jährige auch nach Jahrzehnten des Fernsehmachens nicht verloren: Gelernt ist gelernt, denn ob die zehn Folgen der 22. Staffel ihrer "Liebesg'schichten und Heiratssachen" die letzten sind, hält sie sich bis zum Schluss offen, denn da kommt bekanntlich erst das Beste: die Entscheidung.

Dass der ORF das Erfolgsformat fortsetzen möchte, steht außer Frage, nur Spira zögert: Sie werde erst am Ende der aktuellen Staffel bekanntgeben, ob es weitergeht oder nicht, sagte die Regisseurin der Sendung, die ab 16. Juli in ORF 2 bereits zum 22. Mal mit einem Rückblick anhebt und bis 10. September immer montags zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr in ORF 2 läuft. Den Abschluss bildet am 8. Oktober die Bilanz, wer von den Kandidatinnen und Kandidaten fündig geworden ist.

Mit dabei wird wieder ein Millionenpublikum sein, wenn etwa die Tiroler Floristin Lotte einen "Kuschelbären" sucht, oder sich der Buschauffeur Fritz eine Partnerin wünscht, der er alles geben kann, "nur a Geld ned". Denn Fritz hatte vom Ferrari bis zum Hubschrauberfliegen sehr viel, nur um das Finanzamt hat er einen Bogen gemacht: Er habe auf die Steuer "vergessen", die er nun zurückzahlen müsse.

Schwindeln verboten, verschönern erlaubt

Schwindeln oder übertreiben dürften die Kandidaten nicht, sagte Spira am Dienstag bei der Präsentation der neuen Staffel im Schutzhaus zur Zukunft auf der Schmelz, denn: "Wir kommen drauf, was stimmt und was nicht." Darauf würde das Team schauen, das bereits im Auswahlprozess die Kandidaten auf Herz und Nieren prüft. Nachsatz: "Ein bisschen kann man sein Leben verschönern, aber nicht zu sehr." Ihre Sendung lasse sich auf eine einfache Formel herunterbrechen: "Man findet sich, oder man findet sich nicht."

Gefunden haben sich seit Etablierung des Formats im Jahr 1997 einige. Insgesamt 1.043 Menschen ließen sich in 212 Folgen porträtieren. Zumindest 282 von ihnen fanden laut ORF ihr Liebesglück, davon gaben einander 46 Paare das Jawort. Aus den Beziehungen sollen vier "Liebes'gschichten und Heiratssachen"-Babys hervorgegangen sein.

Jährlicher Quotengarant

Die Begeisterung für die Sendung ist jedenfalls ungebrochen, so erreichten die zehn Folgen der 21. Staffel vergangenes Jahr durchschnittlich 966.000 Zuseher, was einem Marktanteil von 35 Prozent in der Zielgruppe ab zwölf Jahren entsprach und der besten Reichweite seit 2012. Der ORF braucht den jährlichen Quotendauerbrenner auch als Rampe für seine "Sommergespräche" mit den Parteichefs der Parlamentsparteien, die heuer ab 13. August immer im Anschluss an die Sendung auf dem Programm stehen.

Lust auf Elizabeth T. Spiras neue "Liebesg'schichten und Heiratssachen" sollen ihre alten Sendungen machen: Ab 8. Juli gräbt der ORF acht "Alltagsgeschichten"-Klassiker aus, die jeweils sonntags um 23 Uhr in ORF 2 zu sehen sein werden. (omark, 20.6.2018)