Ronald Reagan nannte einst die Sowjetunion das "evil empire", das "Reich des Bösen". Gemessen am Gulag, an der Verfolgung von Dissidenten und an der Unterdrückung der Osteuropäer war das kein ganz falscher Befund.

Was aber sind die USA unter Donald Trump? Ein Reich mit der Devise "Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode"? Die Methode richtet sich gegen die Allerhilflosesten: die Kinder.

Guardian News

Die USA des Donald Trump trennen kleine Kinder von ihren Eltern, die angeblich oder tatsächlich illegal in die USA über die mexikanische Grenze eingewandert sind. Erwachsene kommen ins Gefängnis, dürfen aber nicht mit ihren Kindern gemeinsam eingesperrt werden. Daher reißt man Kleinkinder von ihren Eltern weg und sperrt sie, fast ohne Betreuung, in Käfige. Im Internet kursieren Videos und Audios von jämmerlich schreienden Zweijährigen. Auf unabsehbare Zeit. Eine Moderatorin des US-Senders MSNBC begann beim Verlesen der Meldung zu weinen.

Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen, eine blonde skandinavische Eiskönigin, redet aber davon, "unseren Job (zu) machen". Justizminister Jeff Sessions, einer von diesen amerikanischen Frömmlern, zitiert den Apostel Paulus, dass man der Regierung gehorchen müsse, weil Gott sie eingesetzt habe.

CNN

Nun gab der Präsident dem Druck nach und lässt die Kindertrennung beenden. Aber auch so bleibt der Eindruck – das ist aus den USA unter King Donald geworden: ein Reich der heuchlerischen Niedertracht. (Hans Rauscher, 20.6.2018)