Im Sommer durch Wald und Wiesen tummeln, mit Stöcken fechten, mit Pfeil und Bogen schießen. Das kann schon mal ins Auge gehen. Besonders gefährdet sind Buben, hat eine Analyse der Universitäts-Augenklinik Graz von 104 Verletzungsfällen gezeigt. Auf Burschen entfallen 78 Prozent der schweren Augenverletzungen. Bei Mädchen liegt das mittlere Alter mit sechs Jahren deutlich unter dem der Buben mit elf Jahren. Zwischen 12 und 18 Jahren treffen Augenverletzungen fast ausschließlich Burschen.

Meist erleiden Kinder penetrierende Verletzungen (73 Prozent) bei denen ein Fremdkörper ins Auge ein- und an derselben Stelle wieder austritt. In zwei von zehn Fällen verbleibt der Fremdkörper im Auge. Selten perforiert der Fremdkörper das Auge – das heißt, er tritt vorne im Auge ein und hinten wieder aus. Bei sechs Prozent der Verletzungen handelte es sich um Rupturen durch einen stumpfen Schlag aufs Auge.

Werkzeuge, Stöcke, Pfeile und Glassplitter

"Die häufigste Ursache für kindliche Augenverletzungen ist das Hantieren mit Werkzeugen wie Hämmer, Nägel, Schrauben, Bohrmaschinen und Schraubenzieher. Wesentliche Gefahrenquellen sind mit 17 Prozent außerdem Stöcke und Pfeile sowie Glassplitter mit 12 Prozent", sagt Andreas Wedrich, Vorstand der Universitäts-Augenklinik Graz.

Um schwere Verletzungen zu vermeiden, ist es entscheidend, dass Erwachsene den Kindern dem Alter entsprechend den richtigen Umgang mit Gefahrenquellen näherbringen. "Kinder haben einen großen Entdeckerdrang. Hält man sie von sämtlichen potenziell gefährlichen Dingen und Tätigkeiten fern, wird der Reiz, diese heimlich auszuprobieren immer größer. Einem Zwölfjährigen, der großes Interesse an Feuerwerkskörpern zeigt, sollte man deshalb zeigen, wie man diese richtig und sicher entzündet. Gleiches gilt fürs Spielen mit Stöcken und Pfeilen sowie für den Umgang mit Messer, Gabel, Schere", ergänzt Holger Till, Präsident des Vereins "Große schützen Kleine".

Ein Tipp der Experten: "Mit dem Kind besprechen, was an diesen Dingen gefährlich werden kann und klare Verhaltensregeln festlegen. Dazu zählen etwa, dass Kinder Messer und Scheren immer nach unten halten und nicht damit laufen sollen. Und dass man beim Spielen und 'Kämpfen' niemals auf das Gesicht zielen darf." (red, 23.6.2018)