Die Streaming-Plattform Twitch zeigt vermehrt Strenge, wenn es um Hassrede und beleidigende Inhalte geht. Das mussten nun auch zwei bekannte Streamer erfahren. "Destiny" und "MoE" wurden für 30 Tage ausgesperrt, schreibt Polygon.

Problematisches Schimpfwort-Repertoire

Ursache dafür sind Beleidigungen mit homophobem Unterton. So hatte Destiny, der sein Publikum mit "Hearthstone" unterhält und auch politischen Diskussionen nicht abgeneigt ist, die Begriffe "retard" (abschätzig "Behinderter") und "faggot" ("Schwuchtel") häufig verwendet, um sich über andere zu äußern. In seinem Wortschatz fanden sich auch Bezeichnungen wie "autistic" oder "downy".

Auch eine andere Äußerung dürfte ihm zum Verhängnis geworden sein. So sagte er einmal vor laufender Kamera: "Heilige Scheiße, vielleicht sollten sie einfach die verdammten Kubaner erschießen, die in die USA herüberschwimmen" – auch das wurde aus der Stream-Aufzeichnung herausgeschnitten.

Destiny

Nur ein Scherz?

Er, und seine Fans, berufen sich darauf, dass alles, was er sage, als Scherz gemeint sei. Eine Ansicht, der aber Twitch und die strengeren Community-Guidelines, die im Februar in Kraft traten, nicht entsprechen. Schon im Jänner hatte er eine einwöchige Sperre ausgefasst, nachdem er einem anderen Streamer gedroht hatte – ebenfalls im Scherz, wie er später erklärte. Politische Diskussionen will er künftig vor allem auf Youtube führen. Unter den aktuellen Bedingungen wäre er niemals Twitch-Partner geworden, jedoch habe er derzeit keine Wahl, weil ein Großteil seines Einkommens an den dortigen Abonnenten hängt.

Auch MoE ist die Verwendung der Begriffe "faggot" und "retard" zum Verhängnis geworden. Er empfindet den Bann jedoch als ungerecht, zumal ihn Twitch ohne Vorwarnung gesperrt hatte.

Streamer auch für Chat verantwortlich

Insbesondere populäre Streamer müssen zudem nicht nur darauf achten, was sie selber sagen. Sie werden von der Plattform mittlerweile auch zur Verantwortung gezogen, wenn Nutzer in ihrem Chat problematische Dinge äußern, ohne dass der Videomacher oder ein von ihm ernannter Moderator eingreift. (red, 04.07.2018)