Marcel Sabitzer bleibt gelassen.

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Leipzig – Ungewohntes Wiedersehen: Wenn die Profis von RB Leipzig am Donnerstag ihren Urlaub beenden und zu ersten medizinischen Tests auf dem Klubgelände erwartet werden, werden sie von keinem Trainer empfangen. Weiterhin ist unklar, wer für ein Jahr einspringt, ehe Wunschkandidat Julian Nagelsmann im Sommer 2019 übernimmt.

Ursprünglich wollte der Fußball-Bundesligist die wichtige Personalie vor dem öffentlichen Trainingsstart am Montag verkünden. Doch mittlerweile gibt es Zweifel, ob der Plan eingehalten werden kann. Offenbar ziehen sich die Gespräche im Hintergrund hin.

Doch nicht Rangnick?

Erwartet wird eigentlich, dass Sportdirektor Ralf Rangnick auch das Traineramt übernimmt. Oder ist ihm der Doppeljob doch zu viel? Wenn ja, dann will RB womöglich doch Jesse Marsch vom Schwesternklub New York Red Bulls loseisen. Dass der US-Amerikaner nicht unbedingt Hurra schreit, weil er weiß, dass er nach einem Jahr wieder Platz machen muss, ist verständlich. Die als Coup gefeierte Nagelsmann-Verpflichtung birgt also auch Probleme.

Die Spieler sind noch entspannt. Der Sommer ohne Trainer sei "nicht belastend" gewesen, sagte Marcel Sabitzer der Sport Bild. Der österreichische Internationale meinte aber auch, dass er schon wissen wolle, "für wen ich mich in der Vorbereitung und in der Saison zerreiße".

Für Sabitzer steht es außer Frage, dass der Klub mit der Verpflichtung von Nagelsmann "einen super Job gemacht" habe. Allerdings sei die Lage auch so, dass man sich aktuell dafür nichts kaufen könne. Es müsse klar sein, "dass uns der Trainer von 2019 jetzt nicht hilft", sagte der 24-Jährige.

Auch bei der Mannschaft noch Baustellen

Noch wichtiger sei es allerdings, dass die Mannschaft stehe. Doch auch da gibt es noch einige Fragezeichen. Bislang wurden drei noch eher unbekannte Spieler für jeweils fünf Jahre verpflichtet, von denen keiner über 20 Jahre alt ist. Allesamt sind zunächst einmal eine Investition in die Zukunft.

Für Mittelfeldmotor Naby Keita, der für 70 Millionen Euro Ablöse zum FC Liverpool wechselte, ist noch kein Nachfolger gefunden. Auch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Emil Forsberg den Klub noch verlassen könnte. Spätestens mit seinem Tor beim 1:0-Sieg im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz dürfte der Schwede die Begehrlichkeiten der europäischen Top-Klubs wieder geweckt haben.

Doch spätestens bis zum Trainingsstart am Montag, bei dem die WM-Fahrer noch fehlen, bleibt die Trainerpersonalie das meist diskutierte Thema. Fraglich wird sein, ob der Chefcoach für die neue Saison auch als solcher voll akzeptiert wird, wenn jeder weiß, dass im nächsten Sommer Schluss ist. Sabitzer ist vorbereitet: "Das Trainerthema wird in der Saison mit Sicherheit aufkommen", sagte der offensive Mittelfeldspieler. (sid, 4.7. 2018)