Die Rettungsteams waren am Montag wieder einsatzbereit.

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Am Sonntag wurde das Mediencamp für den Rettungseinsatz geräumt. Das Gelände wurde laut Polizei für die Rettungsaktion benötigt.

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Sauerstoffflaschen werden für die Rettung vorbereitet.

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Die Rettungsaktion lief am Sonntag an.

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Die Geretteten wurden mit Hubschraubern in ein Krankenhaus gebracht.

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Chiang Rai / Mae Sai – Einen Tag nach der Rettung der ersten vier Jugendlichen aus einer überfluteten thailändischen Höhle ist am Montag die zweite Bergungsaktion angelaufen. Zu Mittag mitteleuropäischer Zeit wurde die Rettung eines fünften Buben bestätigt, wenige Stunden danach jene von drei weiteren Burschen. Alle wurden nach der Rettung ins Krankenhaus in Chiang Rai gebracht – per Hubschrauber.

Die befreiten Burschen sind nach offiziellen Angaben allesamt wohlauf. Der Leiter der Rettungsaktion, Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn, sagte am Montagabend (Ortszeit) vor Journalisten in der nahegelegenen Stadt Mae Sai: "Sie sind alle sicher und gesund." Inzwischen hätten die ersten Buben auch Besuch von ihren Familien bekommen.

Der Einsatz für die zweite Gruppe begann gegen 11 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ), gab Osottanakorn bekannt. Gedauert hat die Aktion mindestens acht Stunden.

Nach dieser zweiten Aktion befinden sich noch vier Burschen und ihr Trainer in der Höhle. Die Rettungsaktion eines internationalen Teams von Spezialtauchern soll am Dienstag fortgesetzt werden.

Die Buben und ihr Fußballtrainer sitzen etwa vier Kilometer im Inneren der Tham-Luang-Höhle fest. Foto: AP / Tham Luang Rescue Operation Center
DER STANDARD

Der Tauchgang durch die weitverzweigte Höhle ist schon für Profis kräftezehrend. Die Burschen und ihr Trainer waren erst in den vergangenen Tagen mit den Grundregeln des Tauchens vertraut gemacht worden. Einige von ihnen können nicht einmal schwimmen.

Vier Buben in Sicherheit

Vier der zwölf eingeschlossenen Buben konnten bereits am Sonntag ins Freie gebracht werden. Nach Auskunft der Behörden geht es ihnen den Umständen entsprechend gut. Der achte Stock der Klinik, wo die Buben die erste Nacht nach ihrer Rettung verbrachten, ist von der Polizei abgesperrt. Am Montag war zu beobachten, wie eine erste Gruppe von Zivilisten in den Krankenhaustrakt vorgelassen wurde.

Bekannt ist außerdem, was sich die Burschen zu Essen wünschten: Pad Krapow – gebratenen Reis mit Huhn.

Problemlose Operation

Auf dem Weg ins Freie mussten die Buben am Sonntag in der kilometerlangen Höhle durch schlammiges Wasser, Engstellen und Strömungen tauchen.

Die vier Jugendlichen haben vor ihrem Tauchgang Medikamente bekommen. "Die Burschen standen unter Beruhigungsmitteln, damit sie nicht in Panik gerieten", sagte der dänische Taucher Ivan Karadzic dem dänischen Rundfunk. Er war an der Rettungsaktion beteiligt und half auf halbem Weg in der überschwemmten Höhle, Pressluftflaschen auszuwechseln.

"Wir hatten uns alle möglichen Katastrophenszenarien ausgemalt – Ausrüstung, die kaputtgeht, und Kinder, die in Panik geraten, ertrinken und wiederbelebt werden müssen", sagte er der Nachrichtenagentur Ritzau. "Wir waren darauf vorbereitet, doch nichts ist passiert. Alle waren auf ihren Posten und taten genau das, was sie sollten."

"ZiB spezial" zur Rettung der Buben.
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"Die Operation heute lief sehr problemlos", sagte Osotthanakorn am Sonntag. Die Taucher müssten nun die Atemluftvorräte auffrischen, die in der ersten Phase aufgebraucht worden seien. Alle Buben hätte Atemmasken getragen und seien von den Tauchern durch die Tunnel geleitet worden.

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Die Einsatzkräfte hatten sich am Sonntag zum Beginn des Rettungseinsatzes entschlossen, weil die Zeit wegen drohender Regenfälle knapp wurde. Außerdem sank der Sauerstoffgehalt in der Höhlenkammer, in die sich die Fußballmannschaft geflüchtet hatte. "Heute ist der Tag X", der Rettungseinsatz habe begonnen, verkündete Narongsak. Wenn der Rettungseinsatz nicht sofort anlaufe, würden die Buben und die Rettungskräfte "die Gelegenheit verpassen". Die Dauer des Einsatzes hänge unter anderem vom Wetter ab, laut Mitgliedern des Rettungsteams könnte es drei bis vier Tage dauern.

Die Buben und ihr Fußballtrainer sind seit dem 23. Juni in der überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen. Sie sitzen an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten erhöhten den Druck auf die Retter. (APA, red, 9.7.2018)