Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ist nicht auf einer Linie mit Bundeskanzler Kurz.

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Wien – Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) spricht sich für eine Möglichkeit aus, die Abschiebung gut integrierter Lehrlinge zu verhindern. Im ORF-"Report" schlug er am Dienstagabend vor, das humanitäre Bleiberecht nach dem Abschluss des Asylverfahrens noch einmal zu überprüfen. Bevorzugen würde er aber den Weg über die Rot-Weiß-Rot-Card.

Haslauer zeigt sich dabei durchaus bewusst, dass sein Vorschlag nicht der Linie der türkis-blauen Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz entspreche. Aber: "Das werden wir miteinander ausdiskutieren. Es ist das Wesen der Demokratie, dass man nicht immer einer Meinung ist." Als Voraussetzungen etwa für ein Bleiberecht nennt Haslauer Deutschkenntnisse sowie die Tätigkeit in einem Mangelberuf.

Auch der ehemalige ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner sprach sich im "Report" für eine derartige Lösung aus. Dafür brauche es natürlich einen gesetzestechnischen Tatbestand, schloss er sich der Argumentation Haslauers an – "und den muss man eben auch schaffen". Wenn schon jemand da sei, positive Entwicklungschancen habe und in der Wirtschaft benötigt werde, sollte man beides im Sinne einer "Win-win-Situation" verbinden. (APA, 11.7.2018)