Bild nicht mehr verfügbar.

Hauptsache trocken! Wladimir Putin bei der Siegerehrung.

Foto: AP/Matthias Schrader

Keiner ist ihr entkommen: Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović.

Foto: APA/AFP/FRANCK FIFE

Bild nicht mehr verfügbar.

Kolinda Grabar-Kitarović und Emmanuel Macron.

Foto: AP/Petr David Josek

Wer Donald Trump trifft, muss am Tag davor schon einen Probegalopp absolvieren. Schlechte Manieren sollten nicht alleine dem US-Präsidenten überlassen werden, dachte sich womöglich Russlands Staatslenker Wladimir Putin, als er sich beim WM-Finale wenig gastfreundlich zeigte.

Als der Himmel über Moskau bei der Siegerehrung seine Schleusen öffnete, ließ er seine Amtskollegin aus Kroatien und Frankreichs Präsidenten einfach im Regen stehen. Putin war der Einzige, der sich über einen Schirm freuen durfte. Die anderen wurden geduscht. Sollen ruhig alle sehen, wer der Herr im Hause ist.

Auch die Fifa-Funktionäre bekamen den Moskauer Liebesentzug zu spüren, aber wen kümmert’s? Lieb zu ihnen musste Putin lediglich vor der WM-Vergabe sein. Vielleicht war die russische Ignoranz aber auch nur einer gedanklichen Ablenkung geschuldet: Dürfen wir die Polit-Punks von Pussy Riot nach ihrer Flitzeraktion gleich einbuchten, oder müssen wir sie wieder laufen lassen?

Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović schien das alles völlig egal. Ein Küsschen hier, viele Umarmungen da und ein Bussi für den WM-Pokal.

Mit ihrer Herzlichkeit avancierte sie eindeutig zum Star des Finales. Bereits während des Spiels fiel sie im Kroatien-Trikot nicht nur auf, sondern auf der Tribüne Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch um den Hals. Auf dem Spielfeld gab es später kein Halten mehr. Sie machte so gut wie keinen Unterschied, ob sie einen Kroaten oder einen Franzosen vor Augen hatte. Gedrückt wurden sie alle.

Sogar Schiedsrichter Nestor Pitana räumte eine Umarmung ab, obwohl er zuvor ihr Land benachteiligt hatte. Große Gesten! (Oliver Mark, 16.7.2018)