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Donald Trump legt sich mit der Notenbank Fed an, weil diese die Zinsen schon mehrmals angehoben hat.

Foto: REUTERS/Kevin Lamarque/File Photo

Donald Trump scheint beim Handelskrieg nachzulegen. Neben Strafzöllen zur Drosselung der ungeliebten Einfuhren zieht der US-Präsident schon das nächste Instrument in Betracht: die Währungen. Vor allem den Yuan hat das Weiße Haus im Auge, sorgt doch die Abschwächung der Währung für ein sattes Plus der chinesischen Exporte in Richtung USA. Zudem legt sich Trump mit der Notenbank Fed an, weil diese die Zinsen schon mehrmals angehoben hat. Dadurch wird der Dollar für Veranlagungen attraktiver, weshalb der Greenback seit Jahresbeginn auch merklich zugelegt hat. Das konterkariert die Bestrebungen, das US-Handelsbilanzdefizit abzubauen.

Doch die Fed wird dabei nicht zuletzt von Trump angetrieben. Der hat mit seinen kreditfinanzierten Steuersenkungen viel Geld in die US-Wirtschaft gepumpt, wodurch Konjunktur und Inflation angeheizt werden. Der Präsident liefert somit der Fed den Grund, an den Zinserhöhungen festzuhalten. Sie kann angesichts einer auf 2,9 Prozent gesprungenen Teuerung die Hände nicht einfach in den Schoß legen, zumal eine Beschleunigung der Preissteigerungen bevorsteht, sollte Trump weitere Strafzölle verhängen.

Vielleicht wird der Konflikt mit der Fed ohnehin rasch beendet. Wenn der Handelskrieg weiter eskaliert, wird die US-Wirtschaft einbrechen. Dann bedarf es auch keiner Zinsanhebung mehr, und der Dollar wird fallen. Das erinnert ein wenig an einen Untergang mit wehenden Fahnen. (Andreas Schnauder, 22.7.2018)