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Apokalypse am frühen Abend: Anwohner in Rafina, südöstlich von Athen, beobachten am Montag ratlos ein Großfeuer. Es ist einer von drei riesigen Bränden rund um die griechische Hauptstadt.

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Ein Feuerwehrmann legt einen Schutzanzug auf einer Straße bei Rafina, südöstlich von Athen an.

Reuters / Costas Baltas

Eine riesige Rauchwolke zieht am Montagnachmittag über Athen. Sie stammte von den Waldbränden im 50 Kilometer entfernten Ferienort Kineta am Saronischen Golf, westlich von Athen.

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Im Westen wie im Osten von Athen kämpfen Hunderte von Feuerwehrleuten noch am späten Montagabend gegen Waldbrände. Sechs Menschen wurden laut Gesundheitsministerium mit Verbrennungen in Spitälern behandelt. Dutzende Bewohner sollen aber von den Bränden eingeschlossen sein, mindestens eine Person ist ums Leben gekommen, 25 weitere wurden verletzt. Die Einsatzleitung der Feuerwehr spricht in einem Briefing am Abend von einem "schweren und besonderen Tag" für Griechenland.

Drei große Brände waren im Verlauf des Montag außerhalb der griechischen Hauptstadt ausgebrochen. Eine Hitzewelle mit Temperaturen um 38 Grad seit dem Wochenende und starke Winde ließen die Flammen rasch anwachsen. Die Gouverneurin der Provinz Attica, Rena Dourou, rief den Notstand aus.

Hoffnung auf Regen

Für Dienstag sagt der Wetterdienst in Athen mögliche Regenfälle noch vor Sonnenaufgang an. Auch der Wind soll sich bis dahin legen. Das war am Abend die Hoffnung von Bewohnern und Einsatzkräften.

Der erste Brand brach am Montag zu Mittag in den Gerania-Bergen, 45 Kilometer westlich von Athen auf dem Weg nach Korinth aus. Er breitete sich rasch zum Ferienort Kineta am Saronischen Golf aus. Die Marine rettete Bewohner vom Strand. Ein Einsatzleiter der Feuerwehr rief Hausbesitzer zur Flucht auf. Der Verkehr auf der Autobahn zwischen Athen und Korinth – der wichtigsten Verbindung zum Peloponnes – wurde zeitweise unterbrochen. Die Waldbrände wurden so groß, dass am Nachmittag eine enorme gelb-graue Rauchwolke über Athen zog und die Sonne zeitweise verdunkelte.

Flugbetrieb eingeschränkt

Der nächste Feueralarm wurde gegen fünf Uhr nachmittags östlich von Athen in einem Waldgebiet bei den Städten Pikermi und Rafina gegeben. Auch dort breiteten sich die Brände rasch aus. Mindestens 100 Häuser standen in Flammen, so berichtete der Bürgermeister von Pikermi. Auf dem nahe gelegenen Athener Flughafen konnten einige Maschinen am frühen Abend wegen der schlechten Sichtverhältnisse nur mit Verspätung landen. Ein dritter großer Brand wurde kurz vor 19 Uhr in Oropos, einem Städtchen nordöstlich von Athen gemeldet. (Markus Bernath, 23.07.2018)