Treffen sich ein Rabbi, ein Imam und ein katholischer Priester. Sagt der Rabbi: "Mir ist bei einer Beschneidung ein Malheur passiert, und deshalb bin ich jetzt deprimiert und schnupfe Salz aus dem Toten Meer." Sagt der Imam: "Eigentlich bin ich gar kein Imam, sondern trinke viel Alkohol und habe noch öfter Sex mit Prostituierten." Sagt der Priester: "Um das kaputte Kirchendach in Haiti zu reparieren, spiele ich sogar mit euch in einer Band." Darauf der Regisseur Fabrice Eboué: "Lasst uns eine französische Komödie machen!"

Alle verschieden und vor dem Herrn doch gleich: die singende Boygroup in "Ein Lied in Gottes Ohr".
Foto: EuropaCorp / Chez Félix / France 2

Wer diesen Witz lustig findet, ist in Ein Lied in Gottes Ohr (Original: Coexister) gut aufgehoben. Und wer französische Komödien mag, die sich auf "humorvolle" Weise den Themen Multikulturalität und Migration widmen, darf sich schon wieder freuen.

Ein Lied in Gottes Ohr ist nicht so rassistisch wie die Erfolgskomödien Monsieur Claude und seine Töchter und Hereinspaziert! von Christian Clavier, schlägt aber denselben chauvinistischen Tonfall an und versucht sich wie seine Vorbilder in entsprechender Typenkomik.

Trailer zu "Ein Lied in Gottes Ohr".
KinoCheck

Eboué spielt selbst einen unter Druck geratenen Musikproduzenten, dessen Kopf das singende Trio aus der Schlinge ziehen soll. Späße und Situationskomik zielen ausschließlich auf den religiösen und kulturellen Aufeinanderprall ab und überschreiten nie das Niveau einer Sketchparade. (pek, 25.7.2018)