Das ausgebrannte Wrack der Passagiermaschine.

Foto: APA/AFP/DURANGO CIVIL PROTECTION

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Einsatz- und Sicherheitskräfte bei der Unglücksstelle.

Foto: Red Cross Durango via AP

Mexiko-Stadt – Der Absturz eines Passagierflugzeugs in Mexiko ist glimpflich ausgegangen. Die rund hundert Insassen überlebten das kurz nach dem Start erfolgte Unglück. Nach Behördenangaben wurden am Dienstag auf dem Flughafen Durango 97 Menschen mit zumeist leichten Verletzungen ins Spital gebracht. Die Maschine der Airline Aeromexico war während eines heftigen Hagelsturms abgestürzt und ging in Flammen auf.

An Bord waren 99 Passagiere, darunter elf Kinder, sowie vier Besatzungsmitglieder. Nach Angaben des mexikanischen Verkehrsministers Gerardo Ruiz Esparza sollte die Maschine vom Flughafen Durango in die Hauptstadt Mexiko-Stadt fliegen, als sie gegen 15.30 Uhr (Ortszeit, 22.30 Uhr MESZ) verunglückte.

Durch Wind zu Boden gedrückt

Nach Angaben des Gouverneurs von Durango, Jose Rosas, wurde die Maschine durch den Wind "zu Boden gedrückt", eine Tragfläche habe den Boden gestreift. Anschließend sei das Flugzeug 300 Meter weit über ein Feld gerutscht und dann in Flammen aufgegangen.

"Es ist bestätigt, dass es keine Toten bei dem Unglück von Flug AM2431 gab", schrieb Rosas im Kurzbotschaftendienst Twitter. Vor Journalisten sagte er später, es gebe zwei Schwerverletzte, darunter der Pilot. Er habe nach dem Unglück an der Wirbelsäule operiert werden müssen. Ein kleines Mädchen erlitt demnach Verbrennungen an 25 Prozent des Körpers. Der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Alejandro Cardoza, erklärte, es gebe "einige schwere Verletzungen", die meisten Passagiere seien aber nur leicht verletzt.

Rauch stieg über dem Wrack auf

Nach dem Absturz war das Flugzeug vom Typ Embraer 190 auf dem Feld zu sehen, Rauch stieg über dem Wrack auf. Passagiere verließen die Maschine. Rettungskräfte, die Armee und das Rote Kreuz eilten zum Unglücksort.

"Wir waren auf der Startbahn, als die Sicht schlechter wurde", sagte die 47-jährige Passagierin Jacqueline Flores, die mit ihrer 16-jährigen Tochter reiste. "Als wir schon in der Luft waren, fühlte es sich an, als würde sich das Flugzeug wieder ausbalancieren, aber dann stürzte es zu Boden."

"Ich dachte, wir wären zurück auf die Startbahn gefallen, weil es eine harte Oberfläche war, dann schlitterten wir über den Boden, bis es stoppte", sagte Flores. Gepäck sei durch den Gang gerutscht, und es habe nach Rauch gerochen. "Ich öffnete meinen Gurt und sah Flammen, und ich wusste, wir müssen springen. Es gab ein Loch direkt neben uns, das Flugzeug war kaputt."

Notrutschen aktiviert

Nach Angaben von Gouverneur Rosas halfen sich die Passagiere gegenseitig, das Flugzeug schnell durch Löcher zu verlassen, die bei dem Unglück in den Rumpf gerissen worden waren. Überdies seien die Notrutschen aktiviert worden, bevor der Brand ausgebrochen sei.

Nach Angaben von Aeromexico-Chef Andres Conesa war die 2008 in den Dienst genommene Maschine "perfekt gewartet". Er dankte der Crew "für ihre Professionalität" und lobte das Verhalten der Passagiere.

Im Juli 1981 waren beim Absturz einer Aeromexico-Maschine im nordmexikanischen Chihuahua 32 Menschen ums Leben gekommen. Auch damals herrschte schlechtes Wetter. (APA, 1.8.2018)