Stockholm – Kebnekaise dürfte den meisten von uns vor allem als Namenszusatz von Akka geläufig sein, der weisen Anführerin einer Gänseschar in "Nils Holgersson". In der Realität handelt es sich beim Kebnekaise um den höchsten Berg Schwedens. Er gehört zu einem Gebirgsmassiv gleichen Namens, das etwa 150 Kilometer nördlich des Polarkreises in Lappland liegt, und ist ein beliebtes Ziel von Touristen.

Der Gletscher auf der südlichen Zacke des Kebnekaise-Doppelgipfels wird seit 1880 jährlich vermessen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist er durchschnittlich um einen Meter pro Jahr geschrumpft, berichtet die Universität Stockholm. Besonders schlimm sei die Schmelze in diesem Jahr gewesen, teilte die Geografin Gunhild Ninis Rosqvist mit, die die Forschungsstation in der Nähe des Berges leitet.

Fliegender Wechsel beim höchstgelegenen Punkt

Bei ihrer jüngsten Messung sei der vergletscherte südliche Gipfel noch 2.097 Meter hoch gewesen – nur noch 20 Zentimeter höher als der eisfreie und daher in der Hitze nicht schrumpfende nördliche Gipfel. Zwar seien die Geografen am Donnerstag nicht zu Messungen am Berg gewesen, aber angesichts von 20 Grad Celsius am Mittwoch sei der Süd-Gipfel nun "mit Sicherheit" kleiner als der Nordgipfel.

Die Wissenschafter werden am 2. September erneut die Höhe des Südgipfels messen. Rosqvist geht davon aus, dass der Nordgipfel zum Ende des Sommers etwa einen Meter höher sein wird als sein südlicher Nachbar. (red, APA, 2. 8. 2018)