Siegburg – Bei einem Großbrand an einer Bahnstrecke in Siegburg bei Bonn im Westen Deutschlands sind mindestens zwölf Menschen verletzt worden, mehrere davon schwer. Nach Angaben einer Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises griff am Dienstag ein Böschungsbrand an der ICE-Schnellstrecke auf benachbarte Häuser über, mindestens acht Gebäude wurden von den Flammen erfasst. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot von mehr als 500 Einsatzkräften an.

Es kam zu schweren Behinderungen im Bahnverkehr. Über die Zahl der Verletzten herrschte zunächst Unklarheit. Während die Polizei von mindestens 40 Verletzten ausging, sprach die Feuerwehr allerdings von zwölf Verletzten. Angaben über die Art der Verletzungen und die genaue Zahl der Schwerverletzten wurden zunächst nicht gemacht. Die unterschiedlichen Angaben zu den Verletzten erklärte die Polizei damit, dass bei ihren Zahlen sämtliche Personen gezählt würden, die vor Ort medizinische Betreuung brauchten – also zum Beispiel auch wegen einer Kreislaufschwäche. Die Feuerwehr zähle nur Personen, die unmittelbar durch den Brand verletzt wurden.

Anrainer gewarnt

Die Feuerwehr meldete über die Warn-App Nina einen "ausgedehnten Brand in Siegburg". Anrainer sollten Fenster und Türen schließen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten.

Die Stadt Siegburg teilte schon bald nach Ausbruch des Brandes mit, vermutlich habe ein vorbeifahrender Zug Funken geschlagen und so die Flammen entfacht. Später relativierte die Stadt diese Aussage und betonte, es seien auch andere Brandursachen möglich. Die Bahn warnte vor voreiligen Schlüssen. Man könne zunächst "keine abschließende Aussage" zu der Ursache für den Böschungsbrand machen, betonte ein Unternehmenssprecher.

ICEs zwischen Köln und Frankfurt würden am Rhein entlang umgeleitet und kämen bis zu 90 Minuten verspätet an, teilte die Bahn mit – einige Züge fielen ganz aus. Welcher Schaden durch den Brand an den Schienen und der Technik entstanden ist, sei noch unbekannt. Erst wenn das klar sei, könne man abschätzen, wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, teilte die Bahn mit. (red, APA, 7.8.2018)