Lange vor Grumpy Cat und all den anderen Katzenprominenten, die das Internet bevölkern, gab es den Fotografen Harry Whittler Frees. Für ein Buch der amerikanischen Kinderbuchautorin Eulalie Osgood Grover steuerte er die Abbildungen in Form von mitunter etwas gruselig anmutenden Katzenporträts bei.

Für das Buch "Kittens and cats – a first reader" aus dem Jahr 1911 steckte er die Tierchen kurzerhand in verschiedenste Kostüme und Gewänder, ließ sie in selbst gebastelten Autos fahren und in kleinen Bettchen schlafen. Denn das ganze Buch dreht sich um eine Königin der Katzen, die ein Fest veranstaltet. Die Fotos bringen die Geschichte voran, indem sie neue "Personen" auftreten lassen.

Man findet neben der gekrönten, mit einem prachtvollen Umhang gekleideten Königin daher unter anderem einen Hofnarren, einen Eskimo, eine Krankenschwester und eine entzückende kleine Fee.

Die Königin um die sich alles dreht.
Foto: Public Domain
Ich fahre mit dem Auto, alles geht so schnell.
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Mein hübsches, neues Häubchen.
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Ding Dong, Ding Dong, wer steht dort vor der Tür?
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Alle sagen Dummkopf zu mir, keine Ahnung warum!
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Ja, alle da!
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Kleiner Eskimo.
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Man nennt mich die kleine Elfe!
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Nicht weitersagen!
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Wann gibt's endlich was zu essen?
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Die perfekte Mausefalle.
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It's Party Time!
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Bei mir sind Sie in guten Händen!
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Modisch top zur Küntlerszene von St. Ives.
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Ich habe ein kleines Geheimnis.
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War gestern wieder mal ein anstrengender Abend.
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Bin dann mal weg!
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Der Schlaf der Gerechten.
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Die Fotos von Harry Whittier Frees erregten einiges Aufsehen und machten ihn bekannt, sodass weitere Bände, in denen er Katzen, aber auch Hunde, in menschlichen Alltagssituationen zeigte, folgten. Am bemerkenswertesten wohl "The Little Folks of Animal Land" aus dem Jahr 1915. Da sitzen Kätzchen in der Schule und werden von einem jungen Hund unterrichtet, ein Hund rettet einen Welpen aus einem brennenden Haus, zwei Katzen fangen Fische mit der Angel und so weiter – hier finden Sie einige Fotos aus dem Buch.

Doch wie hat Frees seine Tiere dazu gebracht, für solche Fotos zu posieren, noch dazu in jenen Tagen, als Kameras noch nicht mit superschnellen Verschlusszeiten punkten konnten? Für viele Betrachter der außergewöhnlichen Fotos sehr rätselhaft. Immer wieder tauchte daher der Vorwurf auf, er habe mitunter tote und kunstvoll präparierte Katzen für seine Arbeiten verwendet. Und obwohl Frees darauf bestand und immer wieder beteuerte, dass bei den Aufnahmen niemals ein Tier zu Schaden gekommen sei, kommt man wohl nicht umhin, sich zu fragen, wie diese Fotos wirklich entstanden sind. (Kurt Tutschek, 17.8.2018)

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