Omarosa Manigault-Newman war Teilnehmerin von Trumps Reality-Show "The Apprentice" und bis Dezember 2017 seine Beraterin. Sie beschuldigt den US-Präsidenten nun, mehrfach rassistisch ausfällig geworden zu sein.

Foto: APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Washington – Die ehemalige Trump-Beraterin Omarosa Manigault-Newman hat den US-Präsidenten in ihrem demnächst erscheinenden Buch scharf kritisiert. Er sei ein Rassist, der wiederholt das N-Wort benützt habe, berichtet der "Guardian", der aus dem Buch vorab zitierte. Manigault-Newman schreibt demnach, sie habe "wahrlich abstoßende Dinge" erlebt.

Die rassistischen Beschimpfungen sollen im Rahmen von Trumps Reality-Show "The Apprentice" gefallen sein, an der Manigault-Newman teilgenommen hat. Sie selbst war nach eigenen Angaben bei den Äußerungen nicht anwesend, sie beruft sich aber auf drei Quellen, die sogar über Aufzeichnungen verfügen sollen. Persönlich habe Manigault-Newman aber sehr wohl mitbekommen, wie Trump den Ehemann von Beraterin Kellyanne Conway rassistisch beschimpft habe. George Conway ist philippinischer Herkunft.

Manigault-Newman, die im Dezember 2017 überraschend aus ihrem Amt ausgeschieden war, habe "die Erkenntnis erlangt, dass Trump tatsächlich ein Rassist, bigott und Frauenfeind ist". "Meine Sicherheit über die N-Wort-Aufzeichnungen und seine häufige Nutzung des Wortes waren nur die Spitze dessen, was ich mit ihm erlebt habe, vor allem in den vergangenen zwei Jahren".

Schweigegeldvorwürfe

Laut "Washington Post" schreibt Manigault-Newman in ihrem Buch, nach ihrer Entlassung aus dem Weißen Haus im Dezember habe Trumps Wahlkampfteam ihr einen mit monatlich 15.000 Dollar (12.938,84 Euro) dotierten Job angeboten – im Gegenzug hätte sie sich zum Schweigen verpflichten müssen. Die Zeitung meldet, dass Manigault-Newman – die damals die höchstrangige Afroamerikanerin im Weißen Haus gewesen sei – für einige der schwerwiegendsten Vorwürfe keine Beweise vorlege.

Das Nachrichtenportal "The Daily Beast" hatte am Mittwoch unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtet, Manigault Newman habe heimlich Konversationen mit Trump mitgeschnitten.

Das Weiße Haus wies die Vorwürfe umgehend zurück: Das Buch sei "durchsetzt mit Lügen und falschen Anschuldigungen", sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Freitag in Bedminster. "Es ist traurig, dass eine verärgerte ehemalige Mitarbeiterin des Weißen Hauses versucht, aus diesen falschen Angriffen Profit zu schlagen." (maa, APA, 10.8.2018)