Wien – In Israel tobt derzeit ein Konflikt zwischen der Regierung und dem Fernsehsender Kan über die Kosten für den Eurovision Song Contests 2019. So hat Kan der Regierung ein heute, Dienstag, endendes Ultimatum gestellt. Sollte Israel im Fall der Fälle auf die Ausrichtung des 64. ESC verzichten, müsste also ein anderes Land einspringen – und da wird auch immer wieder Österreich genannt.

Beim ORF zeigt man sich auf APA-Anfrage allerdings zurückhaltend. "Es gibt keine Gespräche dazu", stellt man am Küniglberg klar. Sollte sich die Frage irgendwann tatsächlich stellen, wäre für den Sender allenfalls eine Kosten-Übernahmegarantie durch Israel oder die Europäische Rundfunkunion (EBU) Voraussetzung für Gespräche – was man selbst für eher unwahrscheinlich hält.

Wenige Länder als Alternatven

Indes beschied ESC-Fachmann Irving Wolther im Gespräch mit der dpa, dass im Fall des Scheiterns einer ESC-Austragung in Israel nur wenige Länder als Alternative infrage kämen – darunter Deutschland, Schweden oder eben Österreich dank der rezenten Erfahrungen in der Abhaltung des Megaevents. "Jedenfalls ginge der ESC nicht nach Zypern", ist sich der Kulturwissenschafter, der über den ESC promoviert hat, sicher.

Wer auch immer zum Handkuss kommt – viel Zeit bleibt dem Organisator nicht, muss doch der Musikwettbewerb im Mai 2019 über die Bühne gehen. Die israelische Sängerin Netta hatte heuer in Portugals Hauptstadt Lissabon mit "Toy" gewonnen und ihr Land damit zum Ausrichterkandidaten Nr. 1 gemacht. Dass ein Gewinnerland aus Kostengründen auf die Abhaltung des ESC verzichtet, wäre in der Geschichte des Bewerbs kein Novum. So verzichtete beispielsweise Monaco nach seinem Sieg auf den ESC 1972 und Großbritannien sprang ein. (APA)