Wien – Die Pensionen sollen im kommenden Jahr um 2,0 bis 2,1 Prozent steigen. Dies ergibt sich aus der Inflation im relevanten Zeitraum und den gesetzlichen Vorgaben. Die unterschiedlichen Zahlen sind in der Basis begründet, denn die Statistik Austria bezieht sich auf den Verbraucherpreisindex 2000 und kommt auf den Wert von 2,1 Prozent; der Pensionistenverband auf den VPI 2010 (2,0 Prozent).

Der Anpassungsfaktor errechnet sich aus der durchschnittlichen Inflationsrate im Zeitraum August 2017 bis Juli 2018. Dieser Wert liegt nach Berechnungen der Statistik Austria auf Basis des VPI 2000 bei 2,1 Prozent, hieß es am Freitag gegenüber der APA.

Hartinger-Klein entscheidet

Nach den seit dem Vorjahr gültigen Gesetzesbestimmungen wird der Anpassungsfaktor nicht mehr von der Pensionskommission, die derzeit nicht konstituiert ist, sondern von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) formal festgelegt. Sollte die Politik von dem errechneten Faktor abweichen wollen, müsste ein Gesetz dafür beschlossen werden – so wie das auch im Vorjahr für die soziale Staffelung geschehen ist. Aus dem Sozialministerium gab es dazu am Freitagvormittag noch keine Aussage.

Der Pensionistenverband nahm für die Berechnung laut einem Sprecher den VPI 2010 als Basis und berechnete eine Pensionsanpassung für 2019 von 2,0 Prozent. In einer Aussendung forderte Präsident Peter Kostelka jedoch eine höhere Anpassung, denn dieser Wert entspreche nicht den realen Preissteigerungen, die die Pensionisten zu tragen hätten. Kostelka kündigte an, mit der Regierung beharrlich verhandeln zu wollen und eigene Modelle für eine sozial gerechte Pensionsanpassung vorzulegen: "Die Pensionisten dürfen keinen Kaufkraftverlust erleiden." (APA, 17.8.2018)