Nutzer können sich bald selbst in Pornoclips von Naughty America montieren lassen.

Foto: Naughty America

Täuschend echte Videomanipulationen sorgten in den vergangenen Monaten für Aufsehen. Die sogenannten Deepfakes machen es möglich, Gesichter unbeteiligter Personen in einen Clip einzubauen. Der Pornohersteller Naughty America will das nun nutzen, um individuelle Pornofilme herzustellen. Er hält die "Personalisierung und Anpassung an Kundenwünsche für die Zukunft", sagte Firmenchef Andreas Hronopoulos zu "Variety".

Anfragen prüfen

Im Unterschied zu klassischen Filmmontagen werden Deepfakes mittels künstlicher Intelligenz hergestellt. Forscher schafften es etwa, in einem Clip den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama Sätze ihrer Wahl sagen zu lassen.

Das schürte auch Ängste vor Falschmeldungen oder Verleumdungskampagnen. Naughty America will dem entgegentreten, indem Anfragen rechtlich geprüft werden. Auch die gezeigten Darsteller sollen ihre Zustimmung geben.

Teure Angelegenheit

Über die genauen Preisvorstellungen des Unternehmens ist noch nichts bekannt. Laut "The Verge" dürfte ein Gesichtstausch mehrere hundert Dollar kosten. Wer etwa den gesamten Clip virtuell ins eigene Schlafzimmer verlegen lassen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Kundenanfragen können ab sofort an das Unternehmen gestellt werden.

Deepfakes kamen in den vergangenen Monaten vor allem bei Pornos zum Einsatz, allerdings gegen den Wunsch der Abgebildeten. So sorgten Videos, in die prominente Schauspielerinnen wie Gal Gadot geschnitten wurden, für Aufsehen. Daraufhin gingen große Pornoplattformen wie Youporn gegen derartige Clips vor. (red, 24.8.2018)