Einbrüche am Arbeitsmarkt durch den Einsatz von Robotern sind laut Eco Austria nicht zu befürchten. Manche Berufe kann es aber treffen – ob sich DJ Rob als Partybeschaller durchsetzen kann, bleibt also abzuwarten.

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Bei der Automatisierung hinkt Österreichs Industrie im internationalen Vergleich hinterher. Gerade einmal 144 Industrieroboter kamen im Jahr 2016 hierzulande pro 10.000 Beschäftigte zum Einsatz, wie aus Daten des arbeitgebernahen Thinktanks Eco Austria hervorgeht. Beim Spitzenreiter Südkorea waren es mehr als viermal, in Deutschland mehr als doppelt so viele. Interessant: In China, wo das Lohnniveau deutlich tiefer liegt, kamen zwar bloß 68 Roboter zum Einsatz, Tendenz jedoch stark steigend. Denn dort ortet Eco Austria die "weltweit dynamischste Entwicklung".

Wobei auch auf globaler Basis die Verbreitung in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen hat. Der Anstieg der Anzahl der verkauften Industrieroboter zwischen 2006 und 2013 betrug bloß sechs Prozent pro Jahr, hat danach aber um mehr als 20 Prozent jährlich zugenommen, sodass im Vorjahr weltweit 387.000 Industrieroboter abgesetzt wurden.

Übertriebene Befürchtungen

Befürchtungen, dass die voranschreitende Automatisierung den Arbeitsmarkt erodieren lassen wird, sind laut Eco Austria jedoch übertrieben. Entsprechende Studien, wonach bis zur Hälfte aller Jobs künftig von Robotern und Automaten ausgeübt werden könnten, würden sich nur auf die technologische Machbarkeit beziehen. Entscheidend sei jedoch, ob dies auch ökonomisch lohnt und sinnvoll erscheint. Als Beispiel zieht Eco Austria Köche heran: Obwohl diese technologisch durch Roboter ersetzt werden könnten, stehen in Restaurants beinahe ausnahmslos noch Menschen am Herd.

Bei Betrachtung der Entwicklung der Zahl der Beschäftigten und der insgesamt in einer Volkswirtschaft geleisteten Arbeitsstunden kommt Eco Austria zu folgender Erkenntnis: nämlich dass in der Vergangenheit durch den Einsatz neuer Technologien keine Arbeitsplätze oder ganze Berufe abgebaut wurden, ohne dass neue entstanden seien.

Viele neue Berufe

In den USA sei laut einer Studie etwa die Hälfte des Beschäftigungswachstums zwischen 1990 und 2007 auf neue Berufe zurückzuführen. Je eingesetzten Industrieroboter je 1000 Arbeitnehmer habe sich die Beschäftigung nur um 0,18 Prozent verringert und sei die Lohnentwicklung um 0,25 Prozent niedriger ausgefallen. Gleichzeitig hätten Roboter dabei einen Beitrag von 0,4 Prozent zum jährlichen Wirtschaftswachstum geleistet.

Zudem verweist Eco Austria auf eine Studie des Vorjahrs, wonach die Gewinne bei konstanten Löhnen steigen würden. Dabei würden die Einkommen der Hochqualifizierten zunehmen, jene von mittel ausgebildeten Arbeitnehmern jedoch sinken. (Alexander Hahn, 26.8.2018)