Die Jungen wollen länger, die Alten wollen früher Sonne.

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Linz – Die Österreicher sind mehrheitlich gegen die Zeitumstellung zweimal pro Jahr. Dann sollte aber dauerhaft die Sommerzeit und nicht die Winterzeit gelten. So fasste das Linzer Meinungsforschungsinstitut Spectra am Donnerstag das Ergebnis einer Umfrage zusammen. Im Februar ergab eine andere Umfrage – mit anderer Fragestellung – fast eine Zweidrittelmehrheit für die Beibehaltung der Zeitumstellung.

Nicht nur die EU hat die Meinung ihrer Bürger zur Zeitumstellung erhoben. Auch Spectra befragte im August in Österreich in Telefoninterviews 500 Personen ab 15 Jahren. Das Ergebnis: Nur 20 Prozent wollen die Beibehaltung der Zeitumstellung.

65 Prozent bevorzugen demnach eine das ganze Jahr über geltende Zeit. Sie teilen sich in 29 Prozent, die für die ständige Winterzeit sind, und 36 Prozent für Sommerzeit. Vor allem Berufstätige wählten die Variante "abends länger hell". Die ständige Winterzeit fand bei ihnen den allerwenigsten Anklang, während Nichtarbeitende eher zu dieser Form tendieren.

Generationenfrage

Der Wunsch nach dauerhafter Winterzeit ist eine Generationenfrage: 41 Prozent der Gruppe 50+ bevorzugen diese Variante, aber nur sieben Prozent der Befragten unter 30. Sowohl die Jüngeren als auch die 30- bis 49-Jährigen wünschen sich lieber die Sommerzeit das ganze Jahr über.

In der jungen Generation findet sich aber auch mit 44 Prozent der höchste Anteil derer, die zur Zeitumstellung keine Meinung haben. Weniger Wert auf die gewählte Zeitform legen auch Nichtarbeitende und die Männer. Von allen Befragten antworteten 15 Prozent mit "weiß nicht / ist mir egal".

Frühaufsteher

Diesem Umfrageergebnis steht eines des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Akonsult aus dem Februar gegenüber, wonach 61 Prozent der Österreicher für die Beibehaltung der derzeitige Zeitumstellung eintreten und nur 23 Prozent unbedingt wollen, dass auf die Umstellung verzichtet wird. Besonders bei den jungen und jüngeren Befragten kam dabei die Sommerzeit gut an, ihre Attraktivität nahm jedoch bei Pensionisten stark ab.

Die Zeitumstellung wurde von der Altersgruppe 60+ mehrheitlich abgelehnt. "Dies ist auch nachvollziehbar, da das Thema mehr Freizeit im Sommer nicht mehr zum Tragen kommt", erklärten sich die Meinungsforscher den Befund. Zudem gebe es in dieser Altersgruppe besonders viele bekennende Frühaufsteher. In dieser Umfrage traten 54 Prozent – sollte die Umstellung abgeschafft werden – für eine generell geltende Sommerzeit ein. (APA, 30.8.2018)