Wie denken Sie über das Geschäftsmodell hinter Star Citizen?

Bild: Star Citizen / Cloud Imperium Games
Bild: Star Citizen / Cloud Imperium Games

Das Crowdfunding-Megaprojekt Star Citizen ist für seine extravaganten Finanzierungsmethoden bekannt, mit dem jüngsten Einfall löste man jedoch einen regelrechten Proteststurm unter den Fans aus. Hersteller Cloud Imperium Games wollte den Livestream zum diesjährigen Community-Event Citizencon am 10. Oktober nur noch zahlenden Kunden bereitstellen. Damit hätte man die jüngsten Entwicklungsfortschritte und Demos nur mit einem digitalen Ticket für 24 US-Dollar sehen können.

Nach ersten Rechtfertigungsversuchen Seitens des Chefentwicklers Chris Roberts musste man schließlich dem Druck der aufgebrachten Unterstützer nachgeben und zog die Gebühr zurück. Anstelle dessen könne man nun spezielle Goodie-Pakete erwerben, sofern man etwas zur Produktion des Events beisteuern möchte.

Paywall für Unterstützer?

Auf Reddit und im Star Citizen-Forum hatten sich Dutzende Fans über die geplante Paywall aufgeregt. Nicht nur empfanden es zahlreiche Fans als Nepp, dass man die Präsentation eines Spiels, dessen Entwicklung man selbst finanziell unterstützt, ausgerechnet im Rahmen des Community-Events nur kostenpflichtig ansehen können soll. Zum anderen fühlten sich manche Unterstützer besonders auch deshalb geschröpft, da die Allgemeinheit sich die Präsentation im Anschluss an das Event sowieso kostenlos auf Youtube ansehen können wird.

Hohe Kosten

Chris Roberts hatte noch vor dem Einlenken versucht, die Paywall zu rechtfertigen. So hieß es, der Livestream würde aufgrund des hohen Produktionsaufwands einen sechsstelligen Betrag kosten. Zur Übertragung von den beiden geplanten Bühnen wurde eigens ein Profiteam engagiert. Zudem werde man die wichtigsten Entwickler nach Austin einfliegen lassen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Geschäftspraktiken um Star Citizen für Aufregung sorgen. Das mit mehr als 200 Millionen Dollar durch Konsumenten finanzierte Weltraumspiel befindet sich mit einigen Jahren Verspätung nach wie vor in Entwicklung. Um die laufenden Kosten für die mehr als 400 Entwickler zahlen zu können, verkauft Hersteller Cloud Imperium Games vorab nicht nur das Spiel selbst, sondern auch spezielle Raumschiffe, kosmetische Gegenstände und sogar virtuelles Land, das irgendwann einmal bebaut werden können soll. (red, 3.9.2018)