Es begann mit einem Comic: Als Anfang September 2008 eine in grafischer Form erzählte Geschichte über einen eigenen Browser von Google an die Öffentlichkeit durchsickerte, hielt dies noch so mancher Beobachter für einen geschickt gemachten Fake. Doch schon bald danach sollte sich der Inhalt bestätigen: Am 2. September des Jahres wurde die erste Version jenes Browsers veröffentlicht, der mittlerweile unumstritten die Spitzenposition im Web übernommen hat. Je nach Zählweise wird Chrome mittlerweile bereits von bis zu zwei Drittel aller Internet-User verwendet.

Zum Erfolg hat sicherlich die zum Teil recht offensive Bewerbung durch Hersteller Google beigetragen. Gleichzeitig ist aber auch unumstritten, dass Chrome über die Jahre rasant weiterentwickelt wurde. Zum Geburtstag gibt es nun eine neue Version der Software, und diese versinnbildlicht diese stete Wandlung nicht nur mit einem neuen Look sondern auch einer Reihe funktioneller Verbesserungen.

Eine Seite jenes Comics, mit dem Chrome einst vorgestellt wurde.
Grafik: Google

Neuer Look

Mit Chrome 69 verpasst Google dem Browser ein frisches Design – und zwar über alle Plattformen hinweg. Auf den ersten Blick fällt dabei der neue Look der Tabs auf, die sich nun abgerundet statt im gewohnten Karteireiter-Look mit schrägen Kanten präsentieren. Auch werden die Tabs im Hintergrund weniger stark betont, und die Farbgestaltung ist heller geworden. Ebenfalls neu ist, dass neben der Adresszeile nun das eigene Account-Icon zu sehen ist, wenn man ins Google-Konto eingeloggt ist.

Das Update schlägt sich auch auf der Seite für neue Tabs nieder: Hier sind nun runde Icons mit den am meisten benutzten Seiten zu sehen, wer will kann aber auch eigene Pages manuell eintragen. Zudem können die User jetzt ein individuelles Hintergrundbild einstellen, wobei einige Vorschläge zur Wahl stehen, oder eigene Bilder verwendet werden können.

All diese grafischen Überarbeitungen zeigen sich auch bei den mobilen Versionen des Browsers, wobei der Umbau bei iOS am stärksten sichtbar ist: hier wandert nämlich auch die Adresszeile von oben nach unten.

Chrome erhält ein neues Design – über alle Plattformen hinweg.
Grafik: Google

Features

Darüberhinaus bringt Chrome 69 Verbesserungen an der Omnibox, also der Adresszeile des Browsers. An dieser Stelle werden nun vermehrt direkt Ergebnisse angezeigt anstatt nur Suchvorschläge. Ebenfalls Teil des Updates ist ein neuer Passwort Manager, der auch gleich bei der Erstellung von Passwörtern für neue Accounts helfen soll.

An der Softwarebasis wurden ebenfalls Verbesserungen vorgenommen: Chrome 69 führt ein Bild-in-Bild API ein, mit dem Videos – ähnlich wie man es von mobilen Betriebssystemen gewohnt ist – rechts unten am Bildschirm in einem kleinen Overlay-Fenster eingeblendet werden können. Neu ist zudem der Support für das AV1-Video-Codec, auch wenn dieser derzeit noch nicht vollständig ist.

Verspielt

Als besonderen Bonus gibt es zudem eine eigene Geburtstagsvariante jenes Dino-Minispiels, das angezeigt wird, wenn eine Seite nicht erreichbar ist. Diese kann manuell auch über die Adresse chrome://dino erreicht werden.

Chrome 69 wird seit kurzem als automatisches Update an Rechner mit Windows, Linux und macOS ausgeliefert. iOS- und Android-Nutzer sollen die neue Version in den kommenden Tagen erhalten. (Andreas Proschofsky, 5.9.2018)