Gerade erst hatten sich die Wogen in der "Höhlentaucher-Causa" geglättet, nun stellt Musk neue Behauptungen auf.

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Der Streit zwischen Elon Musk und dem Höhlentaucher Vernon Unsworth geht in die nächste Runde. Nachdem Unsworth öffentlich die Eignung des von Musks Technikern gebauten Mini-U-Boots infrage gestellt hatte, unterstellte ihm der Tesla-Chef pädophile Neigungen.

Der Fall schlug hohe Wellen und brachte dem Techunternehmer laute Kritik ein. Unsworth kündigte rechtliche Schritte an, Musk entschuldigte sich schließlich. Doch nun legt er mit neuen Vorwürfen nach. Der Höhlentaucher ist seiner Ansicht nach ein "Kinderschänder", erklärte er gegenüber "Buzzfeed".

"Hört auf, Kinderschänder zu schützen"

Das Medium hatte bei Musk um eine Stellungnahme zur angedrohten Klage von Unsworths Anwalt angefragt. Nach mehreren Mails kam schließlich eine zweiteilige Antwort. "Ich schlage vor, dass (…) ihr rausfindet, was eigentlich passiert, und aufhört, Kinderschänder zu verteidigen, ihr verdammten Arschlöcher", wird aus dieser E-Mail zitiert. Eine Botschaft, die Musk "off the record" übermitteln wollte, ohne aber die Journalisten zuerst um Zustimmung zu dieser Bedingung zu fragen.

In der zweiten Nachricht folgten neue Anschuldigungen. Unsworth sei ein "alter, alleinstehender Kerl aus England", der seit 30 oder 40 Jahren in Thailand lebe. Er sei dort von Pattaya in den für seinen Sexhandel bekannten Ort Chiang Rai gezogen, um an eine zwölfjährige "Kinderbraut" zu kommen. Er hoffe darauf, dass der Taucher vor Gericht gehe.

Keine Beweise

Beweise für die schwerwiegenden Behauptungen legte er nicht vor, "Buzzfeed" wurde bei eigenen Recherchen ebenfalls nicht fündig. Von einem Mitarbeiter der thailändischen Einwanderungsbehörde erfuhr man, dass jemand, der kriminelle Handlungen setzt, üblicherweise keine Genehmigung zur Verlängerung seines Aufenthaltsvisums erhält. Unsworths thailändische Lebensgefährtin, Woranan Tarawiphukkun, erklärte, dass sie seit sieben Jahren mit dem Taucher eine Beziehung führt und 40 Jahre alt ist.

Der Anwalt des Tauchers bezeichnete die Behauptungen umgehend als "bösartige Lüge". Musk selbst wollte zu dem Eklat keinen Kommentar abgeben. Das Unternehmen Tesla selbst verwies auf eine ältere Stellungnahme, die sich noch auf die Vorgänge im August bezieht.

Klage dürfte bald folgen

Schon im Vorfeld hatte Musk Behauptungen über Unsworth aufgestellt, die laut anderen Beteiligten an der Befreiung des Jugendfußballteams unwahr sind. Beispielsweise erklärte er, der Brite sei vom Gelände der Rettungsarbeiten verwiesen worden. Von einem anderen britischen Taucher wurde dies bestritten. Wenngleich Unsworth selbst nicht in die Höhle getaucht war, sei seine Expertise "unverzichtbar" für die Aktion gewesen.

Unsworths Anwalt wollte keinen konkreten Bezug auf die einzelnen Behauptungen von Musk nehmen. Er deutete jedoch an, dass die Angelegenheit bald tatsächlich vor Gericht landen werde. "Pädophilie ist eine zu schwerwiegende Anschuldigung, um sie stehen zu lassen. Wenn Herr Musk denkt, dass sein Reichtum ihn und seine Lügen schützt, dann hat er sich geirrt."

Turbulente Monate

Diese Geschehnisse sind nicht die einzigen Schwierigkeiten, mit denen sich Musk konfrontiert sieht. In den vergangenen Monaten plagte er sich auch mit Produktionsrückständen beim Tesla Model 3 und einer Klage durch verärgerte Anleger. Zudem ist er unzufrieden mit der Berichterstattung über ihn selbst und seine Unternehmen und äußerte den Plan, eine Art Bewertungsplattform für Medien ins Leben zu rufen. (red, 5.9.2018)