Wien – Auch die österreichischen Branchenverbände hoffen auf eine Lösung bei der Abstimmung des EU-Parlaments über die Urheberrechtsreform. "Ein neues EU-Urheberrecht muss die europäische Contentwirtschaft auch effektiv vor der kommerziellen Ausbeutung durch Dritte schützen", forderten Zeitungsverleger, Musik- und Filmwirtschaft am Donnerstag in einer Aussendung.

Anlass derselben waren die Aussagen des zuständigen Ausschuss-Berichterstatters Axel Voss (CDU) bei einer Veranstaltung am Donnerstag in Wien. Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) sah ebenso wie der EU-Parlamentarier eine "Frage der Selbstbehauptung Europas": "Die europäische Contentwirtschaft ist schließlich kein Selbstbedienungsladen für US-Konzerne."


Franz Medwenitsch, der als Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) ebenfalls den Ausführungen von Voss gelauscht hatte, sah "die Copyright-Richtlinie in der Zielgeraden". Der von Voss vorgelegte Kompromiss einer klaren Verpflichtung für Plattformen ohne Upload-Filter sei "akzeptabel", wenn auch "nicht die Wunschlösung".

Für den Fachverband der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich appellierte Geschäftsführer Werner Müller an die EU-Mandatare, sich "auf die Seite der Urheber und Kreativen" zu stellen. Anbieter wie YouTube würden "mit Film- und Musikinhalten gute Milliarden-Umsätze" machen, den Künstlern aber nichts für die "urheberrechtlich geschützten Inhalte" bezahlen. (APA, 6.9.2018)