Der ukrainische Regisseur Oleg Senzow sitzt seit 2015 in russischer Lagerhaft. Er wurde zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.

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Kiew – Der seit knapp vier Monaten hungerstreikende ukrainische Regisseur Oleg Senzow hat im russischen Straflager sein Testament geschrieben. "Dass ich bald freikomme und wir glücklich in Kiew leben werden, glaube ich schon nicht mehr", zitierte ihn seine Cousine Natalia Kaplan, an die er das Schreiben schickte. Es gehe ihm immer schlechter. Er leide unter Sauerstoffarmut im Blut.

Regisseur wird zwangsernährt

"Schwindel im Kopf, alles dreht sich, der Körper, Kopf und die Gliedmaßen erstarren", hieß es im Schreiben. Senzow bekommt zwar über einen Tropf Nährstofflösungen, der 42-Jährige will jedoch weiterhin nichts essen. Hintergrund des Hungerstreiks ist die Forderung, Dutzende ukrainische Häftlinge aus russischen Gefängnissen freizulassen.

Der Filmemacher Senzow wurde 2015 wegen angeblich geplanter Terroranschläge auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt. Die Entscheidung wurde international heftig kritisiert. (APA, 11.9.2018)