Wiener Neudorf – Niederösterreich startet mit 1. Jänner 2019 die laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) "größte Lehrlingsoffensive", die es jemals im Bundesland gegeben habe. 46 Millionen Euro würden bereitgestellt, informierte die Landeschefin am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wiener Neudorf über die mit dem AMS erarbeiteten Maßnahmen.

Beim jüngsten Treffen von "Wirtschaft und Arbeit im Dialog" seien vor allem die Themen Qualifikation, Berufsorientierung sowie Aus- und Weiterbildung im Vordergrund gestanden. So habe man sich insbesondere dem Thema Fachkräftemangel intensiv gewidmet, sagte Mikl-Leitner. "Daher starten wir nun im Rahmen unserer Ausbildungsgarantie bis 25 Jahren die größte Lehrlingsoffensive, die es jemals gegeben hat." Die 46 Millionen Euro, die aufgewendet werden sollen, stammen aus Mitteln des Landes gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und dem Europäischen Sozialfonds.

Drei Schwerpunkte

Mikl-Leitner kündigte drei konkrete Schritte im Zuge der Offensive an: Mit "Jugendausbildungszentren" werde man einen Schwerpunkt auf Berufsorientierung legen. "4.600 Plätze werden zur Verfügung gestellt und über elf Millionen Euro investiert". Die zweite Maßnahme trage den Titel "Auf zum Lehrabschluss". Damit richte man sich gezielt an Lehrabbrecher. Deren Kompetenzen sollen gestärkt und so ein Lehrabschluss ermöglicht werden. 248 Plätze sind für diese Initiative reserviert, rund eine Millionen Euro steht zur Verfügung. Der dritte Schwerpunkt richtet sich an Jugendliche, die keine Lehrstelle finden konnten. Ihre Kompetenzen sollen in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten gestärkt werden. 2.040 Plätze stehen bereit, 33,5 Millionen Euro werden aufgewendet.

Im Rahmen der Ausbildungsgarantie starte man "die größte Jugendausbildungsoffensive in Niederösterreich", betonte AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich. Gegen den Fachkräftemangel brauche es "geeignete Initiativen", sagte Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl. Es seien "Nägel mit Köpfen gemacht" worden, lobte Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser. Jetzt gehe es darum, all diese Maßnahmen gemeinsam umzusetzen. "Menschen zu qualifizieren ist das Allerwichtigste, das wir gemeinsam für die Zukunft tun können", erklärte der Präsident der niederösterreichischen Industriellenvereinigung, Thomas Salzer. (APA, 12.9.2018)