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Mike Krieger (links) und Kevin Systrom verlassen den Mutterkonzern Facebook.

Foto: REUTERS/Stephen Chernin

Die beiden Gründer der Fotoplattform Instagram verlassen die Konzernmutter Facebook. Sie wollten nun eine Pause einlegen und sich Gedanken über ein neues Projekt machen, erklärten Kevin Systrom und Mike Krieger in einem Blogeintrag am Dienstag. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, dass die beiden Meinungsverschiedenheiten mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg über die künftige Entwicklung von Instagram gehabt hätten.

Instagram hat mehr als eine Milliarde Nutzer und wird für Facebook immer wichtiger als Erlösquelle, während das weltgrößte Online-Netzwerk selbst nach Datenschutzskandalen und Debatten über politische Propaganda unter Druck steht. In dieser Situation seien Systrom und Krieger enttäuscht darüber gewesen, dass Zuckerberg sich ungewöhnlich viel ins Tagesgeschäft eingebracht habe, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Als der Abgang der beiden öffentlich wurde, bedankte sich Zuckerberg bei ihnen und wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrem nächsten Unterfangen.

Übernahme 2012

Facebook hatte Instagram im Jahr 2012 um rund eine Milliarde Dollar (850 Millionen Euro) gekauft. Der genaue Preis ist schwer festzumachen, da ein großer Teil davon in Aktien beglichen wurde – deren Kurs danach erst absackte und inzwischen viel höher ist. Auf jeden Fall machte der Deal Systrom und Krieger zu Multimillionären. Sie blieben aber, um Instagram unter dem Dach von Facebook weiterzuführen.

Der Preis von einer Milliarde Dollar für eine Foto-App mit nur rund 30 Millionen Nutzern wurde 2012 oft belächelt – für Facebook erwies sich Instagram aber als Glücksgriff. Die Übernahme half, die Dominanz Facebooks bei sozialen Netzwerken über die Hauptplattform hinaus zu festigen. Unter anderem in der europäischen Politik wird inzwischen diskutiert, ob Facebook aus Wettbewerbsgründen nicht gezwungen werden sollte, sich wieder von Instagram zu trennen.

Zwischenzeitlich schien Instagram unter Druck durch den jüngeren Konkurrenten Snapchat mit seinen von allein verschwindenden Bildern zu kommen. Doch dann kopierten Instagram und Facebook kurzerhand ein zentrales Element des Snapchat-Erfolgs – die "Stories"-Funktion, bei der man Bilder und Videos einen Tag lang seinen Freunden zeigen kann. Inzwischen verzeichnet Snapchat nur noch schwaches Wachstum, Instagram ist weiter stark. (APA, 25.9.2018)