Therapien werden besser, Heilungsraten steigen – aus Krebs wird dadurch eine chronische Erkrankung.

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Durch frühere Diagnosen und bessere Therapien steigen die Heilungsraten von Krebs. So können Patienten mit primär unheilbaren Krebserkrankungen länger stabil gehalten werden. Aus vielen Krebsleiden werden in Zukunft chronische Krankheiten.

Hinzu kommt in den kommenden Jahren eine wachsende Zahl von Krebs-Neuerkrankungen, sagen Onkologen. Die deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) hat eine Bedarfsrechnung für die Versorgung von Krebspatienten im Vergleich der Jahre 2014 und 2025 angestellt. "Es wird eine Zunahme der jährlichen Neuerkrankungen bei Krebs von plus 15 Prozent bei den Männern und plus acht Prozent bei den Frauen geben", erklärt der Vorsitzende der Fachgesellschaft, Carsten Bokemeyer, die Zahlen für Deutschland.

Die Zahl der mit Krebs lebenden und langfristig zu versorgenden Kranken werde bei den Männern um 13 Prozent und bei den Frauen um sechs Prozent steigen, so Bokemeyer weiter. Gemeinsam mit der zunehmenden Konzentration der Bevölkerung in Ballungszentren und der Überalterung (mit mehr Krebspatienten) in ländlichen Regionen kann das ein erhebliches Problem werden.

Steigende Überlebensraten

Der Wissenszuwachs durch neue Entwicklungen, etwa durch die Einführung der Therapie von Blutkrebspatienten ohne sonstige Behandlungsalternative mit Strategien wie CAR-T-Zellen, sei enorm, so der geschäftsführende Vorsitzende der DGHO, Michael Hallek. Langzeit-Überlebensraten von 40 bis 60 Prozent bei Kranken, für die sonst keine Alternativen mehr bestanden hätten, würden einen bedeutsamen Hinweis auf den Wert solcher Therapien geben.

Kongresspräsidentin Hildegard Greinix von der Med-Uni Graz verwies angesichts bisher vorliegender Studienergebnisse zur CAR-T-Zelltherapie aus kleinen Studien auf die nächste Zukunft: "Es laufen derzeit randomisierte große Studien mit großen Patientenzahlen an." Durch die zufällige Zuteilung von Patienten zu unterschiedlichen Therapieformen soll ein umfassenderes Bild zur Wirksamkeit der Behandlung von Blutkrebserkrankungen mit von Patienten gewonnenen und gentechnisch veränderten Abwehrzellen gewonnen werden. An den Untersuchungen nehmen auch mehrere österreichische Kliniken teil. (APA, red, 3.10.2018)