Andreas Heraf hat in Neuseeland kein gutes Bild hinterlassen.

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Auckland – Neuseelands Fußballverband (NZF) hat sich bei den Spielerinnen des Frauen-Nationalteams für die "Schikanierung" durch ihren Ex-Coach Andreas Heraf entschuldigt. Wie eine unabhängige Untersuchung ergeben habe, habe der Österreicher Spielerinnen und Mitglieder des Betreuerstabs "beleidigt, gedemütigt oder eingeschüchtert", hieß es in einer Pressekonferenz des Verbandes am Mittwoch.

Heraf hatte im Juli seinen Rücktritt erklärt, nachdem sich 12 Akteurinnen der "Football Ferns" geweigert hatten, unter ihm zu spielen. Der 51-Jährige hatte die Vorwürfe, die seiner Meinung nach jeglicher Grundlage entbehren würden, mit "grundlegenden Auffassungsunterschieden in Bezug auf Professionalität und Leistung" erklärt. Bei der Untersuchung wirkte der Ex-Profi mit. Insgesamt 80 Personen wurden befragt.

Keine weiteren Schritte

"Während ich akzeptieren kann, dass eine der Aktionen von Herrn Heraf als 'kerniges' Coaching charakterisiert werden kann, hat anderes Benehmen die Grenze zur Schikanierung und Belästigung überschritten", sagte die mit der Aufarbeitung beauftragte Arbeitsrechtlerin Phillipa Muir. Verbands-Präsident Deryck Shaw entschuldigte sich bei den Spielerinnen und erklärte: "Wie bedauern zutiefst, dass diese Sachen passiert sind und den Kummer, den sie verursacht haben."

Muir bekrittelte darüber hinaus, dass der Verband wie ein "Bubenclub" geführt werde. Dies habe die Befragung ergeben. Gegen Heraf würden aufgrund dessen Rücktritt keine weiteren Schritte erfolgen. Der Wiener war ab April 2017 für den neuseeländischen Verband tätig, im Dezember 2017 übernahm der Sportdirektor dann auch das Frauen-Nationalteam. (APA, 3.10.2018)