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Nach Berichten über mutmaßlich verbaute chinesische Spionage-Chips auf Servern großer US-Konzerne fordert die Vizevorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, eigene Fähigkeiten bei Schlüsseltechnologien in Deutschland. Kritisch zu hinterfragen sei, dass die Mobilfunkanbieter beim Rollout der neuen 5G-Technologie offensichtlich überwiegend auf den chinesischen Partner Huawei setzen.

Schön verwies in diesem Zusammenhang auf Australien und die USA. Dort sei der Einsatz von Huawei-Produkten für den Aufbau der Infrastruktur für die fünfte Mobilfunk-Generation ganz verboten worden.

"Aber nicht auf Kosten unserer Sicherheit und Vertraulichkeit"

"Als Exportnation wollen wir den freien Handel", erklärte Schön. "Aber nicht auf Kosten unserer Sicherheit und Vertraulichkeit. Wir dürfen gerade in sensiblen Bereichen nicht zunehmend auf andere angewiesen sein."

Schön begrüßte, dass Innen- und Forschungsministerium "massiv in Forschung und Implementierung von Sicherheitstechnologien investieren" und die Rolle von Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gestärkt werde. "Aber auch industriepolitisch müssen wir uns hier besser aufstellen. Es ist deshalb wichtig, dass wir Forschung und Produktion von Hardware und Software in Deutschland stärken", erklärte die Unions-Fraktionsvize. Hierbei gelte es auch, mit europäischen Partnern zusammenzuarbeiten, um kritische Infrastrukturen in Europa zu sichern.

Firmen dementierten

Der Finanzdienst Bloomberg hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass chinesische Hacker Spionagechips direkt in die Elektronik von Servern einer US-Firma eingebaut hätten, deren Rechner in großen US-Konzernen sowie Behörden genutzt werden. Die winzigen Bauteile erlaubten es Angreifern, die Kontrolle über die Server zu übernehmen und Informationen abzuzapfen. Bis zu 30 Unternehmen seien betroffen, namentlich genannt wurden Apple und Amazon, die die Berichte allerdings ungewöhnlich scharf dementierten. (APA, 8.10.2018)