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Jörg Haiders Gedenkstätte am Unfallort in Lambichl.

Foto: REUTERS/Francois Murphy

Die Teilnehmer einer ORF-Diskussion ("Im Zentrum") zum Thema "Jörg Haider zehn Jahre tot":

H.-C. Strache, einst Anhänger von Haider, dann parteiinterner Widersacher, heute Träger der Jörg-Haider-Medaille, verliehen von der Witwe Haider.

Dieter Böhmdorfer, FPÖ-Justizminister der ersten schwarz-blauen Koalition. Fand die Idee Haiders "durchaus verfolgenswert", dass Kritiker wegen Vaterlandsverrats gerichtlich belangt werden sollten.

Stefan Petzner, emotional gebeutelter "Lebensmensch" von Haider.

Dieser "Jörg-Haider-Gebetsliga" standen im ORF gegenüber:

Josef Cap, Alt-SPÖ-Politiker ("Man soll die FPÖ nicht ausgrenzen").

Eva Rossmann, Schriftstellerin, als Einzige eine wirkliche Haider-Kritikerin.

Frage: Was denkt sich der ORF bzw. was spielt sich im ORF bei so einer Besetzung ab?

Vielleicht hilft da ein Hinweis auf eine weitere Episode: Der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, sah sich veranlasst, seinem Ensemble mitzuteilen, dass der ORF die Aufzeichnung zweier Stücke zum Thema "Flucht" ("Fremdenzimmer" von Peter Turrini und "Die Reise der Verlorenen" von Daniel Kehlmann) plötzlich abgesagt hat. Für beide Stücke gebe es laut ORF plötzlich "keinen Raum im Programm".

Vielleicht stattdessen für einen Lyrikabend von und mit Herbert Kickl? (Hans Rauscher, 8.10.2018)