Hurrikan Michael hinterließ Verwüstung.

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Miami – Ortschaften liegen in Trümmern, Wasser und Nahrung fehlen, es soll Plünderungen geben: Nach dem Hurrikan Michael ist die Lage an der Südostküste der USA dramatisch. Die Zahl der Todesopfer hat am Sonntag weiter zugenommen, CNN zufolge kamen mindestens 18 Menschen durch den Sturm und seine Folgen ums Leben.

Michael war am Mittwoch in der Nähe des Ortes Mexico Beach in Florida auf Land getroffen. Mehr als 400.000 Amerikaner mussten das Wochenende ohne Strom verbringen. Tausende Feuerwehrleute, Sanitäter und Soldaten suchten in den eingestürzten Häusern am Sonntag nach Überlebenden. Rund 300 Menschen hatten die Aufrufe der Behörden zur Evakuierung ignoriert. Wo überflutete Straßen oder umgestürzte Bäume den Helfern den Weg versperrten, warfen Hubschrauber Notrationen ab, wie Floridas Gouverneur Rick Scott auf Twitter schrieb. Dennoch wurden CNN zufolge mehrere Supermärkte geplündert.

Besuch des Präsidenten

US-Präsident Donald Trump kündigte für den Beginn der kommenden Woche einen Besuch in Florida und Georgia an. Während eines Wahlkampfauftritts am Samstagabend in Kentucky dankte Trump den Helfern. Mit Blick auf den Wiederaufbau sagte er: "Wir werden nicht ruhen, bevor die Arbeit erledigt ist." Bis die Menschen an der amerikanischen Südostküste zu einem normalen Leben zurückkehren, wird es aber noch dauern. Viele verloren ihren gesamten Besitz. Krankenhäuser und Schulen wurden verwüstet. Für Zehntausende Kinder müssen neue Klassenzimmer gefunden werden.

Michael hatte Floridas Küste als Hurrikan der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde getroffen. Er lag damit nur knapp unter der höchsten Kategorie fünf. Der Hurrikan zog anschließend weiter nach Georgia, wo er zu einem tropischen Sturm herabgestuft wurde. Er streifte Alabama, bevor er sich über South Carolina, North Carolina, Virginia und Delaware bewegte. Inzwischen tobt Michael über dem Atlantik.

Virginias Gouverneur Ralph Northam mahnte, die Hurrikansaison sei noch nicht vorüber. "Wir könnten sehr gut weitere Stürme erleben in den nächsten Wochen." Erst Mitte September hatte der Tropensturm Florence die Südostküste der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina schwere Überschwemmungen verursacht. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch Florence und die Folgen des Sturms ums Leben. (APA, 14.10.2018)