Ubuntu 18.10 mit frischem Look.

Screenshot: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Alle sechs Monate gibt es eine neue Version der Linux-Distribution Ubuntu. Nun ist es wieder einmal soweit: Canonical hat eine neue Generation der eigenen Softwaresammlung veröffentlicht – und dieses Mal sind die Änderungen gleich auf den ersten Blick erkennbar.

Neuer Look

Ubuntu 18.10 "Cosmic Cuttlefish" verpasst dem Desktop einen neuen Look. So gibt es unter dem Namen "Yaru" ein frisches Theme, auch die Icons wurden mit "Suru" komplett neu gestaltet. Bei beiden Entwicklungen hat man auf bestehende Community-Themes zurückgegriffen und diese gemeinsam mit externen Entwicklern für die fixe Aufnahme erweitert. Auch der Stil der Desktop-Oberfläche GNOME Shell wurde entsprechend angepasst.

GNOME

Apropos: Eine der wichtigsten Neuerungen ergibt sich durch die Aktualisierung auf GNOME 3.30 – und damit die aktuellste Ausgabe des Desktops. Diese verspricht nicht zuletzt eine merkliche Reduktion des Ressourcenverbrauchs, die Entwickler haben sich also vor allem auf die Optimierung des Bestehenden konzentriert.

In der App-Übersicht sind die neuen Icons gut zu erkennen.
Screenshot: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Eine Ausnahme macht Ubuntu übrigens für den Dateimanager Nautilus: Dieser ist nämlich in der älteren Version 3.26 enthalten. Grund dafür dürfte sein, dass der aktuelle Nautilus keinen klassischen Desktop-Modus mehr enthält. Zwar gibt es als Ersatz mittlerweile eine Erweiterung für die GNOME Shell, die diese Funktionalität abdeckt, damit scheint man bei Ubuntu aber noch nicht zufrieden zu sein.

Updates

Ansonsten präsentiert sich die Softwareausstattung aber auf einem relativ aktuellen Stand: Es gibt den Linux 4.18 Kernel, zudem ist die Grafikbibliothek Mesa nun in der Version 18.2 enthalten. Beides verspricht einen verbesserten Hardwaresupport. Zur Erstellung der Binärdateien wird nun die GCC 8.2 verwendet, OpenSSL 1.1.1 ist ebenso mit dabei wie OpenJDK 11 und Python 3.6.7. Standhaft bleibt Ubuntu hingegen bei seinem Griff zum alten Grafikserver von X.org, Wayland hält man weiterhin also offenbar weiterhin nicht für reif zum Wechsel. Dafür wurde die Unterstützung der neuen Paketformate Snap und Flatpak verbessert. Am Desktop vorinstalliert sind unter anderem Firefox 63, LibreOffice 6.1.2.1 und Shotwell 0.30.1.

Firefox 63 unter Ubuntu 18.10.
Screenshot: Andreas Proschofsky / DER STANDARD

Download

Ubuntu 18.10 steht kostenlos von der Seite des Projekts zum Download. Alternativ gibt es wie gewohnt zahlreiche Varianten mit anderen Desktops, darunter etwa Xubuntu (Xfce), Lubuntu (LXDE), Kubuntu (KDE) sowie Ubuntu Mate und Ubuntu Budgie. Auch eigene Server- und Cloud-Versionen der Distribution sind erhältlich.

Bestehende Nutzer können auf die neue Version direkt upgraden, sollten sich aber über die Konsequenz dieser Entscheidung klar sein: Im Gegensatz zu Ubuntu 18.04 handelt es sich bei der neuen Version nämlich um keine Long Term Support Release. Das heißt, dass hier Updates lediglich neun Monate lang geliefert werden. Man ist also dazu gezwungen auch die Sprünge auf Ubuntu 19.04 und 19.10 mitzumachen. (Andreas Proschofsky, 19.10.2018)